A

Abraxas. Das Zauberwort Abraxas taucht häufig im Zusammenhang mit der Gnosis auf, einer mystischen Lehre, die ihren Ursprung schon in der Spätantike hat. Das Abraxas-Symbol, ein Wesen mit Hahnenkopf, dem Körper eines Kriegers und Schlangenbeinen, findet sich sowohl in hellenistischen Zauberpapyri als auch auf antiken Amulettsteinen. Abraxa-Amulette waren besonders im Mittelalter beliebt und sollten den Träger vor bösen Einflüssen schützen und ihm Glück und Erfolg bringen. Schreibt man Abraxas in griechischen Buchstaben, so ergibt sich aus den zugehörigen Zahlenwerten die Summe 365. Die Zahl an Tagen, während derer die Sonne einmal durch den ganzen Tierkreis zieht. Vielleicht also ist Abraxas ein magischer Name für die Sonne - doch die genaue Bedeutung des Wortes ist nicht bekannt. 

 

Ammit

Ammut oder Ammit ist eine Gottheit der ägyptischen Mythologie. Sie hatte den Beinamen "große Fresserin", übersetzt: "Fresserin der verurteilten Toten", da sie die Herzen der Verstorbenen fraß, wenn ihre Seelen von Sünde belastet waren. Die Seele konnte dann nicht weiter existieren. (Siehe auch:Totengericht (Ägyptische Mythologie))

Was die Darstellung angeht, ist sie sozusagen der "ägyptische Wolpertinger" bzw. eine Chimäre mit dem Kopf eines Krokodils, dem Vorderkörper eines Löwens und dem Hinterteil eines Nilpferds. Auch wenn sie für uns befremdlich erscheint, enthält sie damit die größten und gefährlichsten Tiere Ägyptens.

 

Ankh. Dieses schöne Symbol stammt aus dem alten Ägypten- es wird auch als Henkelkreuz bezeichnet wegen der oberen Schleife. Das Zeichen bedeutet in der ägyptischen schrift so viel wie "ich bin" oder "ich bin lebend", und es galt den Ägyptern allgemein als Zeichen des Lebens. Der genaue Ursprung des Zeichens ist nicht ganz klar, viele bringen es mit dem Isisknoten und der Göttin isis in Verbindung, derjenigen, "die die Herzen verbindet". Das Ankh-Symbol gibt Kraft und Energie und schützt vor Krankheiten.

 

B

Basilisk

Der Basilisk (griech. basiliskos lat. regulus = „kleiner König“) ist ein mythisches Tier. Er gilt als „König der Schlangen“. In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem Unterleib einer Schlange, dargestellt. Sein Blick versteinert oder tötet. Sein Atem ist tödlich giftig.

Basilisken beschäftigen die Fantasie der Menschen seit der Antike, so dass eine Vielzahl lokaler Basilisken-Geschichten entstanden.

Auch in der Gegenwart kommt der Basilisk in der phantastischen Literatur vor (z.B.: in Harry Potter und die Kammer des Schreckens)

Der Basilisk wurde zum Namensgeber einer Leguangattung in Lateinamerika (Basilisken).

 

Baumelben - wenn Bäume umgehen zur Mitternacht

Wo sind sie:

Wo es Bäume gibt, gibt es Baumelben- und das auf der ganzen Welt. In einem alten Sprichwort heißt es:"...gebt gut Acht, wenn Weiden wandern und erlen umgehen zur Mitternacht." Damit sind eigentlich die Baumelben gemeint, die in den Bäumen wohnen.

Aber in einer windstillen, eisigen Winternacht, wenn der Vollmond die Landschaft hell erleuchtet, Bäume gespenstische Mondschatten werfen, Tannen und Fichten unter der Last des Neuschnees ächzen und geisterhafte Formen annehmen, scheinen nicht nur die Elben zu wandern, sondern die frostigen Bäume mit ihnen. Hier bewegt sich ein Ast, schleicht sich dort ein Elb im gefrorenen Baum zu einem heimlichen Treffen? Die Baumelben halten sich immer in unmittelbarer Nähe ihres Baumes auf. Wo Bäume erkranken, etwa durch Umweltverschmutzung, leiden auch die Naturgeister. wenn Bäume sterben oder gefällt werden, ziehen sich die Baumelben aus ihnen zurück. In der griechischen Mythologie heißen die Baumelben Dryaden. Und man glaubte, dass die dryaden mit ihrem Baum entstehen und wieder vergehen. Die Gestalten, die diese Dämmerelben annehmen, sind sehr unterschiedlich. Der Baumelb der eiche nimmt zum Beispiel die gestalt eines knorrigen alten Mannes an, während die elben der Birken als zierliche schöne Frauen beschrieben werden. Der Fichtenelb soll sich dagegen als launenhaftes Wesen zeigen. In deutschland sind die Hollinnen die am meisten bekannten Baumelben. Da die Elben den Holunder beschützen, sollte man sie um erlaubnis bitten, bevor man die Beeren pflückt oder einen Zweig abschneidet. In einigen Gegenden war es sogar Brauch, jeden frei stehenden Holunderstrauch zu grüßen und als eherbietung vor den Elben den Hut zu ziehen.

 

Blumenelben

Obwohl man Blumenelben in vielen Ländern Europas kennt, kommen sie am häufigsten in England vor. Dort besagt ein altes Sprichwort, dass die Elben, die man hier "Little Folk" nennt, immer am Ende des Gartens wohnen. Blumenelben, die man zu den Lichtelben zählt, bewohnen aber nicht nur Gärten, man findet sie auch in Blumenwiesen.

Blumenelben sind winzige Geschöpfe. Nur die weiblichen Blumenelben haben durchsichtige, sehr zarte Flügel. Die männlichen Elben sind etwas größer und kräftiger, haben eine braune Haut und oft eine Knollennase. Besonders Mohnblumenelben lieben es, eine rote Mütze zu tragen. Während sich die weiblichen Blumenelben um die Blüten und Samen einer Blume kümmern, versorgen ihre Männer die Wurzeln der Pflanze. Da die Elben die Gestalt und Form der Blumen annehmen, wenn sie sich beobachtet fühlen, ist es schwer, sie zu entdecken. Man erkennt sie am ehesten aus dem Augenwinkel oder in Wiesen, durch die der Sommerwind weht. Wie und wo die elbinnen den winter überdauern ist unbekannt, aber sobald die ersten Knospen erscheinen, sind die zarten Wesen wieder da. Blumenelben bewohnen ebenfalls blühende Bäume. Auch hier ist die Arbeit genau aufgeteilt. Sie versorgt die Blüten, er kümmert sich um die Wurzeln des Baumes.

 

 

C

Cherub

Die Cherubim (Hebräisch cherub כרוב; Plural cherubim, כרובים) waren im Alten Orient und im Alten Testament geflügelte Fabelwesen, zumeist mit Tierleib und Menschengesicht.

Die Cherubim sind als Wächter des Paradieses und als Träger des Throns Gottes beschrieben.

Die Beschreibung der Cherubim im Buch Eszechiel 1, 4-19 zeigt sie als begrenzt menschenähnliche Wesen, die einen himmlischen Wagen (Merkaba) begleiten, auf dem Gott thront (Ähnlichkeit mit geflügelten Sphingen, typologisch mit Greifen verwandt):

4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. 5 Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen wie Menschen. 6 Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. 7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer. 8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel. 9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. 10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. 11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel berührten einander und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 13 Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin und her fuhren. Das Feuer leuchtete und aus dem Feuer kamen Blitze. 14 Und die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze. 15 Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern. 16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war. 17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern. 19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor.

Damit die ersten Menschen nach ihrer Sünde nicht mehr in den Garten Eden zurück gelangen konnten, standen Cherubim am Eingang des Paradieses:

Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Cherubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.

Die Bundeslade war mit zwei Cherubim-Statuen verziert:

Verfertige auch eine Deckplatte aus purem Gold zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit! Mach zwei Cherubim aus getriebenem Gold und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus! Mach je einen Cherub an dem einen und dem anderen Ende; auf der Deckplatte macht die Cherubim an den beiden Enden! Die Cherubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Deckplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Cherubim zugewandt sein.

Weitere Darstellungen der Cherubim finden sich auch in den Beschreibungen der Tempelheiligtümer der Bibel.

 

Chimäre

Der Begriff Chimäre (griechisch Χίμαιρα, Chímaira, „die Ziege“) bezeichnet ursprünglich ein Geschöpf der griechischen Mythologie. Es war eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Geschwister waren die Hydra, der Kerberos und die Sphinx. Sie lebte in dem Ort Chimaira in Lykien, wo sie Mensch und Tier bedrohte.

In der Neuzeit bekam der Begriff eine erweiterte Bedeutung, die auch andere Arten von Mischwesen mit einbezog. Er bezeichnet in diesem übertragenen Sinne ein Trugbild.

Homer beschreibt sie in der Ilias als feuerspeiendes Mischwesen mit drei Köpfen: dem eines Löwen, im Nacken dem einer Ziege, und als Schwanz hat sie den Kopf einer Schlange oder den eines Drachen. König Iobates gab Bellerophon, einem Enkel des Sisyphos, den Auftrag, die Chimäre zu töten. Hierzu stellte ihm eine griechische Gottheit (Athene oder Poseidon) ihrerseits ein Mischwesen, das geflügelte Pferd Pegasus, zur Verfügung: Aus der Luft konnte er die Chimäre mit seinen Pfeilen erlegen. König Jobates freute sich darüber so sehr, dass er dem Bellerophon seine Tochter zur Frau gab.

Weitere mythologische Chimären (in der Bedeutung „Mischwesen“) sind neben allen Altägyptischen Göttern und Göttinnen : Ammut, Basilisk, Gorgonen, Greif, Harpyie, Hippogryph, Ichthyozentaur, Meerjungfrau, Minotauros, Mantikor, Satyr, Sphinx, Zentaur.

 

 

D

Dämon

Der Dämon [ˈdɛːmɔn] (Pl.: Dämonen [dɛˈmoːnən]; von griech.: δαίμονων daimon = das [übernatürliche] Wesen, biblisch (Evangelium nach Matthäus) „der unreine Geist”, aber auch sächlich δαιμόνιον demónion = das Genie) ist ein Fabelwesen.

Im archäologischen Sprachgebrauch meint "Dämon" ein theriokephales, also tierköpfiges Mischwesen (Chimäre) mit mindestens menschengestaltigen Beinen. Den Gegensatz bilden "Monster", mit denen Mischwesen bezeichnet werden, mit Tierkörpern und Tierköpfen (z.B. Greif oder Drachen), meist aber Tierkörper mit menschlichem Köpfen wie die Sphinx (Frauenkopf und Löwinnenkörper), Mantikor oder Zentauren (Menschenoberkörper und Pferdeleib).

Nach kirchlicher Lehre sind die Dämonen, oder auch unreine Geister genannt, einst Engel gewesen, die Gott dienten. Der Engelfürst, welcher als Satan bezeichnet wird, lehnte sich gegen Gott auf, da er seine Freiheit dazu nutzen wollte, selbst Gott zu sein. Gott sollte gestürzt werden, damit Satan sich selbst auf den Thron setzen und über die Schöpfung herrschen konnte. Satan nahm seine Anhänger (wohl ein Drittel der Engel) für diesen Plan zur Hilfe. Gott war jedoch stärker, ließ Satan und seine Anhänger durch den Erzengel Michael aus dem ewigen feinstofflichen Himmelsreich werfen und beschränkte Satans Herrschaftsbereich auf die grobstoffliche Erde. Von dieser Zeit an würden viele Menschen auf der Erde von Dämonen unsichtbar, aber nicht „unwirkbar”, verführt und bedrängt; siehe auch Besessenheit, Exorzismus. Wobei gerade diese, ausdrücklich durch Gott zugelassenen, bedrängenden „Prüfungen” den Erdenmenschen zu Reifung und Läuterung ihrer Seelen dienen können, nach eigenem freien Willen.

Ursprünglich aber stammt das Wort vom griechischen daimon ab und heißt wörtlich übersetzt „Schutzgeist“ oder „Schutzengel“. Das Wort daimon wiederum leitet sich vom griechischen daimonion ab, das „Schicksal“ oder „Gewissen”, das den Menschen jederzeit unsichtbar begleitet. Einige meinen, erst im Lauf des Mittelalters wurde das Wort Dämon bzw. das damit verbundene Wesen ins Negative gestellt. Christlicher Urglaube aber geht davon aus, dass um jede Menschenseele ein oder mehrere „Schutzgeister” / „Schutzengel” ihre beschützende Funktion ausüben und nur solche Versuchungen und Verirrungen zulassen, die der umsorgten Seele bei deren Aufarbeitung bzw. Bewältigung geistig-seelisch fortentwickelnd dienen können.

* Die alten Ägypter nahmen eine ungeheure Zahl Dämonen auf der Erde, in der Luft und im Wasser an. Die Chaldäer kannten neben ihren mit dem Sterndienst zusammenhängenden himmlischen Geistern auch solche, deren Aufenthalt und Wirksamkeit an bestimmte Gegenden gebunden war, und noch tiefer unten die verfinsterten Geister, die auf und in der Erde und in ihrer Atmosphäre wohnten, wie die Feuer-, Licht-, Feldgeister, etc.

* In ein System gebracht finden wir die Dämonenlehre bei den Persern, welche dem Ahura Mazda außer den sieben Amschaspands (s.d.) viele gute Genien und dem Ahriman außer den sieben Dews noch zahllose böse Geister unterordneten.

* Im antiken Griechenland wurden Dämonen zuerst in allen sich äußernden Naturphänomenen gesehen (übernatürliches Wesen), z.B. Blätterrauschen im Wind, Zikadenzirpen usw., später nur noch als Wirkkraft in ungeklärten Vorgängen oder Prozessen, z.B. Gärung von Milch oder Alkohol, Verdunstung, Verwesung, Verwitterung, Alterung, etc. Im alten Orient galten Dämonen als Teil der Weltordnung, indem ihnen der Ursprung von Krankheit und auch Tod zugesprochen wurde. Der griechische Epenschreiber Hesiod (etwa 700 v. Chr.) beschreibt in seinem Hauptwerk Theogonie den Glauben an ganze Scharen und verschiedene Klassen von Dämonen als Zwischenwesen zwischen den Göttern und den Menschen. Sie umschweben den Menschen als quasi unsichtbare Wächter über Recht und Unrecht und spenden auch Reichtum. Außerdem wirken sie in der irdischen Sphäre als Natur- und Elementargeister, entweder als Wohltäter oder als Verderber. Eine größere Rolle spielt die Dämonologie auch in der neuplatonischen Philosophie (ab etwa 300 n. Chr.), welche den ganzen Polytheismus der Griechen in Gestalt des Glaubens an Dämonen, die als Untergötter der Natur und allen Lebensbeziehungen vorstehen und als „weltschöpferische Mittelwesen“ zwischen den hilfsbedürftigen Menschen und der Gottheit vermitteln sollten, in ihr System mit aufnahm. Die Philosophen haben diesen Glauben mit vielen einzelnen Beziehungen auf das Natur- und das menschliche Seelenleben (auch mit Übertragung auf die geheimnisvolle Geisterwelt der Verstorbenen) immer weiter ausgebildet. Besonders in zwei Richtungen trat derselbe hervor:
o Einmal waren die Dämonen als dienende Kräfte und begleitende Umgebung der einzelnen Kultusgötter gedacht (in welcher Anwendung sie häufig individuellere Gestalt und Namen annehmen).
o Andererseits waren nach Ansicht der damaligen Dämonologie die Dämonen den einzelnen Menschen (oder auch Völkern) zugesellte Geisterwesen, welche dieselben von der Geburt an auf allen ihren Lebenswegen begleiten. Die Einwirkung dieser Dämonen äußerte sich einmal zum Schutz und Heil, aber auch zum Schaden der Menschen. Daher nahm man später auch zwei Dämonen für jeden Einzelnen an: einen guten und einen bösen. Der allgemeine Glaube war aber auch, dass von dem Dämon jedes Einzelnen Gutes oder Böses kommen würde, dass der Dämon des einen mächtig oder wohlwollend, der des andern schwach oder übelwollend sei.

Sokrates spricht in diesem Glauben von seinem „Dämonion“ als von einem guten Geist, welcher ihn von den ersten Jahren seines Lebens an begleitet und stets von Unrechtem abgehalten habe. Angelehnt an diese Vorstellung beschreibt Goethe den Dämon als Charakter des Einzelmenschen[1].

* Zunächst lebten zu Beginn des Christentums bei einigen Menschen auch die alten heidnischen Götter als Dämonen noch lange fort. Man glaubte auch in Anlehnung an altjüdische Vorstellungen (so beschrieben bei Lactantius) an zahlreiche auf das Menschengeschlecht vehement einwirkende, allerdings auch durch Menschen zu bannende „Mittelmächte”, die man sich als gefallene Engel oder als Giganten (Söhne der Engel und der Töchter der Menschen) vorstellte und dachte. Alle diese Geister galten als überaus böse und dem Reich Gottes sowie den Menschen feindlich gesinnt. Manche hielten sie gar für die eigentlichen Urheber des Unheils in der Natur und glaubte, sie würden Erdbeben, Seuchen, etc. hervorbringen. Die Dämonen galten einigen letztendlich als die Urheber des gesamten Heidentums, wozu sie die Menschen verführt hätten, um sie in ihrer Gewalt zu behalten.

* Der Zoroastrismus entfaltet einen eigenständigen Dämonenglauben etwa in Form der Dämonin Drug (Lüge), der Leichenhexe Nasu oder der Zornesgestalt Aesma Daeva Asmodeus. Während noch Plato Dämonen als Mittlergestalten zwischen Göttern und Menschen begreift, verstärkt sich mit dem antiken Judentum und Christentum die rein negative Einschätzung der Dämonen.
* In den alten Schriften der Hebräer spielt die Dämonologie eine ganz untergeordnete Rolle; nur wenige Eindringlinge aus den eben besprochenen Religionen machen sich bemerklich. Mit voller Macht dagegen drang der Glaube an die Dämonen in das jüdische Bewusstsein seit der Berührung mit dem Parsismus während der jüdischen Exile ein. Die Geister wurden nun in gute und böse (Teufel) unterschieden, beide wieder in Klassen geteilt, mit Namen belegt und mit Ämtern betraut, insbesondere als Schutzengel für Städte und Länder bezeichnet. Auf die Einwirkung der bösen Dämonen führte man oft Krankheit, insonderheit Tobsucht, Epilepsie, plötzliches Stumm- oder Taubwerden und auch alle Arten von Geistesgestörtheit zurück. Dies waren die „Besessenen” oder „unsauberen Geister” des Neuen Testaments. Eine noch vollständigere Ausbildung und eine erschöpfende, mit fast naturgeschichtlicher Genauigkeit verfahrende Terminologie erhielt die Dämonologie im Gnostizismus, der rabbinischen Überlieferung und der Kabbala, so dass es zuletzt keinen Teil der Natur und der Verhältnisse des Lebens mehr gab, über die man nicht Geister gesetzt hätte.

* Etwas anders entwickelte sich der Dämonenglaube bei den Römern, welche nicht nur die griechischen Ideen, sondern auch orientalische Vorstellungen (durch Vermittelung Etruriens) aufnahmen und weiterbildeten. Hier erscheinen die Dämonen als so genannte Genien. Mit diesen Vorstellungen geht dann der Dämonenglaube der Christen der ersten Jahrhunderte parallel.

* In der indischen Mythologie haben die Dämonen (Asuras) einen festen Platz. Im Hinduismus sind sie die Gegenspieler der Götter (Devas). Nach alter indischer Vorstellung waren die Dämonen einstmals Götter. Als die Asuras geschaffen wurden, gab man ihnen als Gabe die Wahrheit und die Lüge mit, wobei sie später die Wahrheit ablegten und dämonisiert wurden. Es gibt verschiedene Dämonengruppen, die Daityas, die Danavas oder die Rakshasas, die oft als Tiere, z.B. Geier, Hunde oder Tiger, oder als besonders hässliche Menschen dargestellt werden.

* Der Islam sieht die Dschinnen als dämonische, aus dem Feuer geschaffene Wesen an, die neben Engeln, Teufeln und Menschen eine eigene Bedeutung haben. Sie können mit Menschen verkehren; böse Dschinnen gelten als Teufel (sayatin). Salomo machte sie sich lt. Koran 34, 12–14 als Erster dienstbar. Häufig erscheinen sie als kriechendes Getier, schwarze Hunde und Windhosen. Dschinnen werden auch positiv bewertet. So zeigte sich Mohammed zunächst besorgt über den Vorwurf, nur von einem Dschinn besessen zu sein.

 

 

Das Buch der Schatten

ist eine Art "magisches Notizbuch." In dieses Buch werden oft magische Rezepte und Zauber geschrieben. Hauptsächlich aber werden dort die Rituale der Hexen beschrieben. Das Buch wird immer von der Mutter an die Tochter weitervererbt. dies ist ein Brauch, der langsam, aber sicher, ausstirbt. Einige Traditionen haben eine Diskette der Schatten.

Das Reich der Elfen

Elfen sind Lichtwesen, die in volkstümlichen Sagen meist als besondere kleine Feen beschrieben werden. Sie schützen Bäume und andere Pflanzen und versorgen sie mit Lichtenergie. Elfen (skand. Alfar, dän. Elve, dt. eigentlich elbe) bezeichnet. Dieselbe Wurzel hat das schwedische Wort >>Elf<< (=Fluss) und auch >>Alpen<<. Durch ihre Höhe und Schnee bedeckten Gipfel weisen die Alpen auf Aspekte wie Licht und Klarheit hin. Ihr Name stammt vom Lateinischen >>albus<<, das >>weiß<< bedeutet.

Die Dreierregel

Hexen verstehen, dass alle taten mit dreifacher Kraft zu ihrer Quelle zurückkehren, im Guten als auch im Schlechten. Eine gute Tat wird von den Göttern dreifach belohnt, eine schlechte Tat dreifach bestraft. Dies ist ein weiterer Grund, weswegen Hexen einen weiten Bogen um fiese Zauber und grausige Blutopfer ziehen.

Die Hexenrede

Die Hexenrede ist weder Goethes "Hexeneinmalein" noch Shakespeares "Höllengebräu". Schlicht und einfach, besteht sie aus diesen acht Wörtern: An´ harm it none, do as thou willt (tu, was du willst, solange es niemandem schadet). Was im Volksmund als "schwarze" Magie bekannt ist lehnen Hexen deshalb grundsätzlich ab. Die Hexenrede zufolge (alles was du tust, fällt 3x auf dich zurück) dürfen Hexen auch sich selbst nicht Schaden. Gedanken werden oftmals von Hexen als Taten betrachtet.

Drache

Der Begriff Drache (von griechisch drákon "der starr Blickende") bezeichnet Mischwesen, die zum Beispiel Schlangen-, Krokodil-, Löwen- oder hörnertragende sowie feuerspeiende Charakteristika mit anderen verbinden. Man unterscheidet auch mehrere Arten von Drachen, wie z.B. die Amphithere, der Knucker oder der chinesische Lung. Drachen sind in fast allen Kulturkreisen der Erde vertreten.

Geschichten und Darstellungen von Drachen sind älter als das, was wir heute den westlichen Kulturkreis nennen. Das Bild der westlichen Drachen wird oft mit beeinflusst von Darstellungen aus Mesopotamien oder Ägypten. Auch das Drachenbild der nordischen Mythologie soll in der Begegnung mit der römischen Kultur von dieser beeinflusst sein.

In der Artussage erscheinen zwei Drachen, ein roter und ein weißer. Sie stellen die Energie der Erde und die Kraft des Lebens dar. Sie erscheinen in den Voraussagen von Merlin. Der keltische Drache steht für Führungsqualität und Reinheit.

Allgemein sind Drachen das Symbol für die vom Menschen überwundenen Urmächte, aber auch nicht überwundene Urängste und Gefahren, die im Untergrund existierten, sowie dem Chaos.

Obwohl Menschen und Dinosaurier nicht gleichzeitig gelebt haben, sehen manche Mythenforscher Drachen als Erinnerung an die Saurierzeit, zum Beispiel begründet in Knochenfunden.

Gemäß Volkmar Enderlein im Führungsblatt Nr. ISL 2 des Pergamonmuseums 1994 stammt das erste Vorkommen des Drachenmotivs zusammen mit den Phönix aus Chinas Zeit der Streitenden Reiche (480-221 v.Chr.). Drache und Phönix seien ursprünglich Symbol für das Kaiserpaar für Himmel und Erde gewesen. Dort begegnete das Symbol den China erobernden Mongolen, die es übernahmen und mit ihren weiteren Eroberungszügen in den Fernen und Nahen Osten brachten. Für die Kunst Vorderasiens sei das Drachenmotiv eine Neuerung des 13. Jahrhunderts. Eines der ersten Beispiele für die Übernahme des Motivs findet sich auf einem tauschierten Metallbecken in Nordsyrien. Ab diesem Zeitpunkt findet sich das Motiv Drache und Phönix in stilisierter Form auf Teppichen. Demnach wäre durch das Drachenmotiv die Vorstellung von Ungeheuern aus dem europäischen Kulturkreis überlagert werden.

In mythologischen Erzählungen vom Drachenkampf werden Auseinandersetzungen zwischen Schlangenhalsdrachen oder mehrköpfigen Drachen geschildert. Dazu gehören

* die Ninurta-Mythologie, in der Giftdrachen, Löwendrachen und Schlangendrachen besiegt werden,
* der Kampf des Wettergottes Baal gegen das Mee
* Marduk gegen Tiamat
* Zeus gegen Typhon
* Túrin gegen Glaurung (Silmarillion)
* Siegfried gegen Fafnir (Nibelungenlied)
* Thor gegen Jormungandr (Ragnarök)
* die Legende des heiligen Georg, der den Drachen bezwingt und tötet
* und nicht zuletzt der Endkampf zwischen Gott und dem "Tier" bzw. dem "Drachen" (auch: die "Schlange", der Teufel, Luzifer oder Satan) mit dem Jüngsten Gericht in der Offenbarung des Johannes
* Legende vom Kampf von Herzog Krak dem Gründer von Krakau gegen einen menschenfressenden Drachen.

Seit der Antike bis zur Gegenwart wird das Motiv des Drachenkampfs politisch instrumentalisiert, in dem die eigene "gute" Partei gegen die andere Partei des personifiziert Bösen zu Felde zieht. In Asien haben Drachen eine positivere Bedeutung. Hier gelten sie als weise, halbgöttliche Wesen, die Menschen beschützen und beschenken (siehe Long - chinesischer Drache, Mang-gon thailändischer Drache). Darunter sind auch Wasserdrachen, die mit Kräften des Wassers in Verbindung stehen. In China stehen Drachen zudem für Glück, männliche Potenz, und waren ein Zeichen des Kaisers. Jedoch sind gegen diese mehrheitlich positive Tendenz vereinzelt auch Drachentöter in China bekannt, die Drachen töten, weil sie für Unwetter oder ähnliches Übel sorgen.Die meisten Schamanen aus den unterschiedlichsten Kulturen kennen aus ihren Visionen und außerkörperlichen Reisen Drachen. Der promovierte Anthropologe Michael Harner beschreibt eine Fülle von Drachenerlebnissen unter Schamanen. Manche Schamanen bestimmter Völker, wie der Conibo, kennen zwar kein Wort für Drachen und beschreiben diese als "Riesenfledermäuse". Allerdings ist die Detailbeschreibung der der europäischen und asiatischen Drachen identisch.

Drachen als Märchenwesen erleben in der Fantasyliteratur und im Fantasy-(Rollenspiel) eine Renaissance. In dieser Literatur gibt es eine Unzahl von Drachen mit unterschiedlichen Stilelementen. Die traditionelle Bedeutung des Drachens in seiner jeweiligen Kultur geht häufig verloren oder wird phantastisch durchmischt. In der Fantasyliteratur werden Drachen nicht einheitlich als "gut" oder "böse" eingeordnet, eine solche Klassifizierung kann von Autor zu Autor sehr verschieden sein. Dies gilt analog auch für die verschiedenen Fantasy-Rollenspielsysteme. In einigen (z.B. Dungeons and Dragons) nehmen Drachen auch beide Seiten ein, je nach Art des Drachens. Gemeinsam haben Drachen in Fantasy-Literatur und -Rollenspielsystemen meistens nur einige Eigenschaften wie Echsenähnlichkeit, Flugfähigkeit, Feueratem (oder ähnliche Fähigkeiten), Größe, Intelligenz und magische Begabung. In anderen (z.B. Gothic II) muss man die Drachen töten, um die Welt zu retten oder ein Unglück abzuwenden.

Als neueres Element zu den überlieferten Bedeutungsmöglichkeiten des Drachens tritt der niedliche Drache auf. Dabei werden Drachen als Stilmittel genutzt, um den guten Kern im Bösen oder äußerlich Gewaltigen darzustellen, beispielsweise in Form von niedlichen Kinderdrachen.

 

Drayade

Die Dryaden sind Baumgeister der Griechischen Mythologie. Genaugenommen sind sie Nymphen der Eichbäume, aber der Begriff wurde für alle Baumnymphen üblich. dryas heißt auf Griechisch 'Eiche,' von der Indo-europäischen Wurzel *derew(o)- 'Baum' oder 'Holz.' Sie werden als schöne weibliche Wesen vorgestellt.

Die Nymphen der Eschen wurden Meliai genannt. Sie betreuten den kindlichen Zeus in Rheas Höhle auf Kreta. Rhea gebar die Meliai nach Befruchtung durch die weggeworfenen Genitalien des entmannten Uranos.

Dryaden waren wie alle Nymphen übernatürlich langlebig und an ihre Behausungen gebunden, aber einige von ihnen gingen noch etwas darüber hinaus. Dies waren die Hamadryaden, die Teil ihrer Bäume waren, so dass mit dem Tod des Baumes auch seine Hamadryade starb. Aus diesem Grunde bestraften Dryaden und die griechischen Götter jeden Sterblichen, der einen Baum verletzte, ohne zuvor die Baumnymphen anzurufen. Ist eine Dryade zu lange von ihrem Baum getrennt oder leidet der Baum, so leidet auch die Dryade.

Siehe auch unter Daphne, die eine mit dem Lorbeer verbundene Dryade wurde.

 

E

Einhorn

Das Einhorn ist ein pferdeähnliches Fabeltier mit einem Horn auf der Stirn. Es gilt als das edelste aller Fabeltiere und steht als Symbol für das Gute.

Das Einhorn ist ein Fabeltier, das einem Pferd (manchmal auch einer Ziege) ähnelt, jedoch ein erhabenes Horn auf der Stirn trägt. Häufig wird es auch mit weiteren vom Pferd abweichenden Merkmalen wie zum Beispiel gespaltenen Hufen (ähnlich einem Paarhufer), dem Schwanz eines Löwen oder einem Ziegenbart beschrieben.

Anders in der chinesischen Mythologie, wo das Qilin eher einem Ochsen gleicht.

Die Farbe des Fells wird unterschiedlich beschrieben: Mal heißt es, das Einhorn sei reinweiß, mal besitze es alle Schattierungen von weiß, ein andermal soll es alle Farben haben. Es wird auch über Einhörner mit Flügeln, ähnlich einem Pegasus fabuliert. Für die männliche bzw. weibliche Form des Einhorns werden die Bezeichnungen Einhornhengst bzw. Einhornstute verwendet.

Das Horn des Einhorns wird als schneckenartig gedreht und vorne spitz zulaufend dargestellt. Es soll weiß und bis zu einem halben Meter lang sein. Mit ihm soll das Einhorn gegen seine Feinde (unter anderem Drachen) kämpfen, heilen und sogar Tote wiederbeleben können. Das Horn soll dem Einhorn erst allmählich im Laufe seines Lebens wachsen; ein abgebrochenes Horn soll innerhalb von zehn Jahren wieder nachwachsen.

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Zähne des Narwals für das Horn gehalten und Ainkhürn genannt. Narwalstoßzähne liefern das teuerste Elfenbein und werden seit dem 10. Jahrhundert gehandelt. Als diese Walart noch weitgehend unbekannt war, wurden diese Stoßzähne als Horn des sagenhaften Einhorns verkauft und mit Gold aufgewogen. Es gibt diverse Ausstellungsobjekte, meist Herrscherinsignien, die daraus angefertigt wurden.

* Als vermeintliches Einhorn raubten Kreuzritter zwei Narwalstoßzähne in Konstantinopel und schenkten diese dem Markusdom in Venedig, wo sie noch heute aufbewahrt werden (Schatzkammer des Markusdoms in Venedig).
* Auch die Habsburger waren im Besitz eines „Ainkhürn“-Stoßzahnes sowie mehrerer Objekte aus Ainkhürn (Wiener Kronschatz).
* 1671 wurde der dänische König Christian V. auf einem Krönungsstuhl gekrönt, der ausschließlich aus Ainkhürn hergestellt war. Er dient noch heute als Thron der Königin von Dänemark.

Man schrieb dem Ainkhürn magische Fähigkeiten zu, so zum Beispiel, dass es Gift neutralisieren könne, weswegen auch Trinkgefäße aus Narwalelfenbein gefertigt wurden. Da das Horn als sehr vielseitiges Heilmittel galt, wurden in vielen Städten Apotheken als Einhorn-Apotheke benannt. Angeblich können die Tränen des Einhorns Versteinerungen lösen. Es kann Tote zurück ins Leben holen. Und wer das Blut eines Einhorns trinkt wird angeblich unsterblich, führt aber von diesem Punkt an ein unglückliches und verfluchtes Leben. In einigen Erzählungen heißt es auch, dass ein Einhorn ein karges und/oder verwüstetes Land wieder zum Blühen bringt, sobald es seine Grenzen überschreitet.

Das Einhorn soll überwiegend als Einzelgänger in einem Wald leben, den es beschützt und behütet. Es heißt, dass in einem Einhornwald die Pflanzen und die Tiere größer und gesünder als in einem normalen Wald sind. In diesem Wald muss es angeblich einen kleinen See geben, in dem sich das zur Eitelkeit neigende Einhorn als Spiegelbild sehen kann. Es ist auch die Rede davon, dass in einem Einhornwald immer Frühling herrscht und das Einhorn unsterblich ist, solange es „seinen“ Wald nicht verlässt.

Seltener wird auch von Wassereinhörnern fabuliert, die angeblich in den Tiefen der Ozeane leben. Es sollen auch Einhörner in Höhlen gelebt haben; die Einhornhöhle im Westharz ist jedenfalls nach ihnen benannt. Es handelte sich bei den hier und auch in anderen Höhlen gefundenen Knochen jedoch meist um Fragmente des Ursus spelaeus Höhlenbär, die in den Ablagerungen oft in großer Zahl gefunden wurden und die bis vor etwa 200 Jahren noch nicht wissenschaftlich gedeutet werden konnten. Nur wenige Leute behaupteten, ein Einhorn gesehen zu haben. Die Geburt eines Einhorns („Einhornfohlen“) soll ein sehr seltenes Ereignis sein. Bei seiner Geburt soll ein Einhorn noch kein oder nur ein sehr kleines Horn haben. Bis ein Einhorn ausgewachsen ist, sollen zwischen 3 und 10 Jahre vergehen. Nach einer sehr langen Lernphase verlässt das Einhorn irgendwann den Wald seiner Mutter und sucht sich einen eigenen Wald. Dort soll es angeblich die ganze Zeit leben, mit Ausnahme von wenigen Treffen mit anderen Einhörnern. Nur äußerst selten soll es den Wald aus anderen Gründen verlassen. Es ist widersprüchlich beschrieben, ob Einhörner ewig leben oder nur sehr, sehr alt werden und irgendwann aufhören zu existieren.

Es wird berichtet, dass Einhörner großes Vertrauen in Jungfrauen haben. So zeigen sie sich angeblich einer Jungfrau, wenn diese am Rande des Einhornwalds sitzt, legen ihren Kopf in den Schoß der Jungfrau und schlafen ein.

In vielen Darstellungen von der Jagd auf Einhörner wird diese Vertrautheit genutzt, um die Fabeltiere zu fangen. Eine Jungfrau wartet auf das Einhorn. Ist es eingeschlafen, treten die Jäger aus den Verstecken hervor.

Das Einhorn findet sich im indischen Mythos ebenso wie in der persischen Schöpfungsgeschichte in der Edda und an mehreren Stellen in der Bibel (hier allerdings wohl durch einen Übersetzungsfehler).

Von der Antike bis zur Neuzeit taucht das Einhorn in der zoologischen und medizinischen Literatur auf: Im „Physiologus“ (2. Jhdt.), bei Hildegard von Bingen (12. Jhdt.), Albertus Magnus (13. Jhdt.) und in Arzneibüchern bis ins 19. Jhdt. Pater Werinhard Einhorn schrieb 1975 seine Doktorarbeit „spiritalis unicornis“.

Seinen mythischen Ursprung soll das Einhorn in der griechischen Mythologie haben. Dort hat Zeus der ihn gesäugt habenden Ziege Almathea ein Horn abgeschlagen (Füllhorn). Um den Stolz und das Edle des so entstandenen Einhorns zu verdeutlichen, gab man ihm den Körper eines Pferdes. Die gespaltene Hufe und der Ziegenbart sind so ebenfalls auf die griechische Mythologie zurück zu führen.

 

Eisfées - Die wilden Töchter

Eisfées, die man zu den Lichtelben zählt, sind Töchter der Schneekönigin. Frühlig und Sommer verbringen die Eisfées im eispalast am Nordpol. Während im Winter die meisten Naturgeister ruhen, werden die Eisfées erst Ende des Herbstes richtig munter. Gemeinsam machen sich unzählige der Fées gen Süden auf, wobei sie mit dem Nordwind reisen.

Während ihrer Reise tragen die schönen Elbinnen durchscheinende weiße Gewänder und in ihren langen Haaren glitzern silberne Eiskristalle wie kostbare Diamanten. Ausgelassen, nach der langen, ruhigen Zeit im Palast, tanzen sie über den Himmel und stimmen oft in das Heulen des Nordwindes ein. Mit ihrem eisigen Atem überdecken sie die Landschaft mit Eiskristallen und lassen das Wasser zu Eis gefrieren. Am Ziel ihrer Reise sucht sich die Elbin einen stillen, ruhigen Platz. Gern bezieht sie eine Wohnung in einer Höhle an einer Uferböschung, die sie mit langen Eiszapfen schmückt. Auch in einem kleinen Bachlauf kann sich eine Eisfée einen prachtvoll geschmückten Palast aus Eis errichten. Im Wasser vermögen die Elbinnen auch in Luftblasen zu reisen. Die Töchter der Schneekönigin besitzen magische Fähigkeiten, können ihre Gestalt verändern und die Zukunft vorhersagen. Ihre Prophezeiungen zeigen sie in Eis-Skulpturen. Meist sagen die Naturgeister in ihren Meisterwerken den Tod eines Tieres voraus, das den Winter nicht überleben wird. Aber die Fées zeigen in ihren bildern auch, wie sie die Seelen dieser Tiere gen Himmel tragen.

 

 

Elfen (Zwischen Himmel und Erde)

Für die europäische Landbevölkerung spielte das Elfenvolk erstmals eine große Rolle. Elfen erteilten Ratschläge, warnten vor Gefahr und halfen im täglichen Leben. Sie liebten Menschen, die eng mit der Natur zusammen lebten, wie etwa Bauern, Hirten, Fischer, Förster oder Kräuterweiblein. Im Volksglauben noch hoch verehrt, wurden die Elfen von der Kirche schon früh dämonisiert, also im wahrsten Sinne des Wortes >>verteufelt<< d.h. mit den Teufeln in Verbindung gebracht. In diesem Zusammenhang ist auch das althochdeutsche Wort >>alb<< zu sehen, das die Wurzeln für das >>Albdrücken<< oder den >>Albtraum<< bildet. Elfen tauchen oft in schottischen oder irischen Märchen wie auch in der germanischen und keltischen Sagenüberlieferung auf. Meist ist von weiblichen, feenartigen Naturgeistern die Rede, die Blumen und andere Pflanzen schützen. Immer sind die Elfen mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet. Sie werden als zarte, schimmernde Wesen beschrieben, die silbrig oder golden glänzen. Die meisten Elfen ziehen es vor, unsichtbar zu bleiben - in Märchen lesen wir, das sie Tarnkappen tragen.

Engel

Der Engel (vom griechischen άγγελος, ángelos - Bote, Botschafter über lateinisch angelus als Übersetzung des hebräischen mal'ach (מלאך) - Bote) ist in vielen Religionen ein Wesen, das Gott oder den Göttern zur Seite steht, aber von ihnen unterschieden wird.

Der Ausdruck "Mal'ach" für Engel wird erstmals in Kapitel 19 von Genesis verwendet, in der Erzählung der Flucht Lots aus Sodom.

Um den Begriff "Engel" zu verstehen und richtig zu deuten, muss man sich den Hofstaat eines Königs, Kaisers vorstellen. Es gab immer eine Zwischenperson als Medium zwischen König und Volk. Da man das Reich Gottes mit dem Hofstaat eines Königs verglich, musste ein Medium her, das die Verbindung zwischen Gott und dem Volk Gottes herstellt. So wurden die Engel im übertragenen Sinne ins Leben gerufen (Erklärungen eines belgischen Theologen). Beispielsweise wurden Engel benutzt, um Botschaften in Form von Träumen zu übermitteln.

Die Bibel geht zwar davon aus, dass es Engel – himmlische, mit Bewusstsein begabte Geistwesen – gibt; aber sie verzichtet weitgehend auf ein Ausmalen dieser Himmelswelt, die in anderen Religionen damals verbreitet war. Viel wichtiger ist ihr die Funktion der Engel: den Menschen Gottes Wort, Gegenwart, Absicht und vollgültigen Willen mitzuteilen. Darum erscheinen Engel in der Bibel oft einfach als "Boten Gottes" in menschlicher Gestalt. Sie sind ohne Zweifel souverän, den Menschen weit überlegen und nicht an die Schranken und Bedingungen der menschlichen Sinnenwelt gebunden: aber diese Fähigkeiten treten meist hinter ihrer Botschaft zurück.

Das biblische Engelbild hat mit dem der Kunst und Volksfrömmigkeit vielfach nur wenig gemein. Die verniedlichenden Darstellungen der Engel als Putten widersprechen der biblischen Darstellung. Als Wesen, die grundsätzlich der "unsichtbaren Welt" (Nicäno-Konstantinopolitanum) angehören, entziehen sie sich der Objektivierung. Dennoch kann die Sprache des Gebets (vgl. Martin Luthers Morgen- und Abendsegen), der Liturgie und der Poesie nicht auf sie verzichten.

Die Bibel kennt in weiten Teilen Engel als eigene Wesen, die Gottes Bereich angehören. Von Engeln ist in beiden in der Genesis vorliegenden Schöpfungserzählungen (Gen. Kap. 1 und Kap. 2) nicht explizit die Rede, es wird aber in der ganzen Bibel darauf hingewiesen, dass Engel schon vor der Entstehung der Welt existierten und Gott dienten. Es heißt auch: „Engel sind Geschöpfe, die zwischen Gott und den Menschen stehen.“

Im Buch Genesis wird von Cherubim berichtet, welche mit dem Flammenschwert das Paradies bewachen (1. Mose 3, 24). Während sie hier dem Menschen die Rückkehr ins Paradies verwehren, heißt es im ersten Korintherbrief, dass Engel letztlich den Menschen unterstellt sind und Menschen später über Engel richten werden (1.Kor 6, 3).

In Gen. 6, 2-4 tauchen sogenannte „Gottessöhne“ auf, die mit sterblichen Frauen verkehrten und dadurch „Riesen“ oder auch „Nephilim“ hervorbrachten. Die antike Mythologie wie z.B. im apokryphen Buch Henoch dachte hierbei allgemein an Geistwesen. Im Speziellen wurden hierbei die abgefallenen Wächter unter Führung von Azazel gedacht, die von Gott abgefallen sind. Das Motiv wird durch den Kontext, in den es gestellt wurde (chronologisch vor der Sintflut), entmythisiert: Gemeint sind hier die „Helden der Vorzeit“, die ersten zehn Generationen Menschen von Adam bis Noach, die zwar besonders lange lebten, gleichwohl aber sterblich waren. „Gottessöhne“ sind für die Bibel zunächst alle Menschen, die ihre Gottebenbildlichkeit auch nach dem Sündenfall behalten (Gen. 1, 27).

Im Buch Ijob (um 250-200 v. Chr.) tauchen die Gottessöhne erneut auf, wobei es sich um eine Versammlung von Geistwesen, darunter auch Satan, handelt. Später erwähnt Gott die Gottessöhne nochmals als die ersten, die ihn mit den Sternen lobten – offenbar noch vor der Schöpfung der Menschen (Hi. 38, 7). Hier werden Vorstellungen einer Engelwelt sichtbar, die der Schaffung der Menschenwelt vorausgeht und die Geschicke der Menschen mitbestimmt.

In der späten Vision vom Endgericht (Dan. 7, 1-14, um 170 v. Chr.) dagegen bleiben die Throne, die um Gottes Thron aufgestellt werden, leer. Von Engeln ist hier erst nach dem Erwachen des Sehers Daniel die Rede: Sie deuten ihm das Gesicht, ohne dass sie selbst darin eine Rolle spielen. Die Menge ohne Zahl, die vor Gottes Thron versammelt ist (Vers 10), sind keine Engel, sondern die, die im Endgericht bestehen und Gott anbeten.

Die Bibel erwähnt verschiedene Arten von Engeln, ohne sie in eine klar gegliederte Engelshierarchie einzuordnen: Seraphim, Cherubim, Erzengel, Thronoi, Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten (siehe unter anderem: 1. Samuel 4,4; Jesaja 6,2; Epheserbrief 1,21; Kolosserbrief 1,16).

JHWH, der Gott Israels, erscheint hin und wieder bestimmten Menschen (zum Beispiel Abraham im Hain Mamre und Mose im brennenden Dornenbusch) in Engelsgestalt. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang der sogenannte „Engel des Bundes“, der Hagar, Abraham, Jakob, Moses, Gideon und Elija erscheint. Daneben gibt es auch die Todesengel und die Racheengel, in denen der Zorn Gottes Gestalt gewinnt. Vor allem aber bilden die Engel den „Hofstaat“ Gottes und seine „Heeresmacht“, mit der Gott Zebaot, der „Herr der Heerscharen“, für und manchmal auch gegen Menschen streitet. Eine besondere Bedeutung haben Engel auch als Überbringer von Heils- oder Gerichtsbotschaften Gottes (etwa im Alten Testament bei der Zerstörung Sodoms, oder im Neuen Testament bei der Geburt Jesu und bei Jesu Auferstehung am Ostermorgen).

Weitere Aufgaben der Engel sind nach biblischer Darstellung Schutz- und Hilfsdienste für bestimmte Menschen und Menschengruppen (Psalm 91; Daniel 6,22; Matthäus (Evangelium) 18,10; Lukas (Evangelium) 16,22; Apostelgeschichte 12,7).
Luzifer

Hauptartikel: Luzifer

Zur Stützung der Annahme, Satan sei ein gefallener Engel, ein Diener Gottes, der sich von ihm gelöst habe, können folgende Bibelstellen herangezogen werden, die von tief gefallenen Königen handeln: Jes.14 vom König zu Babel, Hes.28 vom König zu Tyrus. In Lk.10 und ebenso Offb. 12 fällt der Satan vom Himmel, aber da ist er vorher nicht Engel, sondern schon Satan gewesen, und hatte ein eigenes Kontingent an Engeln unter sich.

An mehreren Stellen (Jes 14,12, Ez 28,14, Offb 12,7ff. und 19,20-20,10) berichtet die Bibel auch von einem "gefallenen" Engel, der sich über Gott und den von ihm geschaffenen Menschen zu erheben versucht hat und dafür mit Verbannung aus dem Himmel bestraft wurde (sog. Höllensturz). Später wurde er als Luzifer bezeichnet und mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
Im Buch Ijob (um 250-200 v. Chr.) erscheint Satan nicht als widergöttliche Macht, sondern als einer von ihnen (Hi. 1, 6) und schließt mit Gott die "satanische Wette" um Ijobs Sündlosigkeit (v. 11f)
Namen von Engeln

In der Bibel und in den Apokryphen lesen wir nur die Namen Gabriel, Michael und Rafael. In anderen religiösen Schriften finden sich eine Vielzahl von Eigennamen, die sowohl Engeln als auch Erzengeln zugeschrieben werden:
Afael Akibeel Anane Anael (Barakiel) Arazjal
Armers Asaziel (Azazel, Asael) Azkeel Azrael Bariel
Batraal Danel Daniel Ertael Gabriel
Jomjael Lucifero (Luzifer) Metatron Michael Oriphiel
Ramuel Raphael Sabbataios (Schepteel) Samael Samsaveel
Samyaza Sarakujal Sedekiel (Salathiel) Tamiel Turel
Urakabarameel Uriel Zachariel

Zavebe


Erzengel

Als die Erzengel (Einzahl der Erzengel, griechische Einzahl Αρχάγγελος, Archángelos, Mehrzahl Αρχάγγελοι, Archángel[o]i) werden sowohl in der Bibel als auch im Koran Engel bezeichnet, die eine herausragende Rolle spielen.
Erzengel der jüdischen, der christlichen und der islamischen Religion:

* Michael (arab. Mika'il/Mikaal, ميكائيل/ميكال; hebr., Wer ist wie Gott?).
Nach christlicher Auffassung stürzte Michael den Drachen (Satan) aus dem Himmel (Offenbarung des Johannes 12,7-9) und wurde nach dieser Tat zum Erzengel erhoben. In der katholischen Kirche wird er mit einem flammenden Schwert dargestellt. Nach christlicher Auffassung ist seine Farbe rot in allen Schattierungen. Er erschafft Feuer und Wärme und gibt dem Blut seine Qualität. Nach katholischer Auffassung befindet er sich im Osten vor Gottes Thron.
Sein Element ist das Feuer, was das flammende Schwert und auch seine Farbe Rot erklärt. Im Islam hat dieser Engel die gesamten Naturgewalten in seiner Hand, somit ist er Herr über Wind, Wasser, Feuer und Eis.

* Gabriel, der zweite Erzengel (arab. Djibril, جبريل; hebr. גַּבְרִיאֵל, Gott ist mein Held bzw. Meine Stärke ist Gott).
Nach christlicher und jüdischer Auffassung ist er der Vorsteher der Cherubim und Seraphim. Er wird in der katholischen Kirche mit einer Lilie dargestellt, als Verkünder der Geburt des Johannes an Zacharias oder des Jesus an Maria. Nach katholischer Auffassung im Norden vor Gottes Thron. Nach islamischer Auffassung ist er der Überbringer des Korans und wird Heiliger Geist genannt (روح القدس Ruh al-Qudus), zudem gilt er als der „Botschafter“ zwischen Gott und den Propheten, seine Aufgaben sind jedoch für diese Welt beendet, nach dem der letzte Prophet (Mohammed) ja schon gekommen ist. Nach urchristlicher Auffassung ist Gabriel der Herrscher über Wasser und über das Prinzip des Flüssigen.
Er regiert außerdem die Welt der Gefühle, der Emotionen und das Unterbewusstsein. Seine Farbe ist blau in allen Schattierungen.
* Raphael, hebr. רפאל, der dritte Erzengel (Gott hat geheilt).
Im Urchristentum ist Raphael der Genosse von Michael und Gabriel; seine Farbe ist grün. Nach katholischer Auffassung steht er im Westen vor Gottes Thron. Er wird in der katholischen Kirche als Pilger, mit Stab, Flasche und Fisch dargestellt, häufig zusammen mit Tobias (vgl. Buch Tobit). Ihm unterstehen die Winde, durch die er heilende Kräfte beherrschen soll.Im Islam wird dieser Engel am Jüngsten Tag sein Horn blasen, um Sterben und Wiederauferstehung einzuläuten.

Zu erwähnen ist, dass in der Bibel nur der Erzengel Michael mit Namen genannt wird (Judas 9). Michael wird auch als „einer der ersten Fürsten“ und „euer Fürst“ (Daniel 10:13, 21 - Elberfelder Bibel), sowie als „der große Engelfürst“ (Daniel 12:1 - Lutherbibel) bezeichnet. Der Engel Gabriel wird in der Heiligen Schrift nur viermal namentlich erwähnt. (Daniel 8:16, 9:21 und Lukas 1:19, 26) In keiner Schriftstelle wird von ihm als von einem Erzengel gesprochen (siehe auch „Sach- und Worterklärungen“ in der Lutherbibel).

Zusätzlich gibt es noch andere Engelgeschöpfe, die einen hohen Rang bekleiden. Die Bibel benennt sie als Cherubim und Seraphim. Die Cherubim sicherten im Osten den Garten Eden mit flammenden Klingen. (1. Mose 3:22 - 24) Im Todesjahr des Königs Usija von Juda hatte der Prophet Jesaja seine Tempelvision. In dieser Vision sah er die Seraphim, welche beim himmlischen Thron Gottes stehen. Einer rief dem anderen zu: „Heilig, heilig, heilig ist JHWH der Heerscharen, die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit.“ (Jesaja 6:2, 3 - Elberfelder Bibel) Die Cherubim, die der Prophet Hesekiel in seiner Vision vom Throne Gottes sah und die den himmlischen Wagen begleiteten, entsprachen hingegen Läufern. (Hesekiel 10:9 - 13)

* Uriel, der vierte Erzengel (hebr. Mein Licht ist Gott), ist der Herr der Ordnung und der Harmonie. Seine Farbe ist silbrig-weiß.
Uriel wird weder in der kanonischen Bibel noch im Tanach namentlich erwähnt, nur im 4. Buch Esra, das nur von einigen altorientalischen Kirchen als biblisch anerkannt wird. Nach katholischer Auffassung steht er im Süden vor Gottes Thron. Er ist der Engel der Erde. Angeblich stammt von seiner Erscheinung auch die Legende vom Sensenmann und Totenwächter ab.

Die spätere jüdische Theologie zählte sieben Erzengel. Der Chor der Erzengel steht in der katholischen Angelologie direkt über den „normalen“ Engeln, die als Emanation der Erzengel betrachtet werden. Der Schutzengel, der nach katholischer Anschauung jeder menschlichen Seele zur Seite gestellt wird, soll ein Erzengel vom Rang der Throne sein.

* Izra'il عزرائيل: Der Todesengel, auch bekannt als Azraël (Azra'il, Asraël). Er hat nach Allahs Beschluss nach dem Tod eines Menschen vierzig Tage über ihn zu wachen .

* Munkar und Nakir منكر ونكير: Die Engel Munkar und Nakir besuchen die Toten in ihrem Grab und fragen nach der Glaubenstreue.

* Isra'fil إسرافيل: Der Endzeitengel oder der Engel der Offenbarung . Er hat nach Allahs Beschluss die Vernichtung der Erde einzuleiten.

F

Fata - Spiegelbild des Schicksals

Seit Anbeginn der Zeit leben die Fatae auf der Erde. Man kennt diese Naturgeister überwiegend in südlichen Ländern unter den namen Fata Sibiana, Fata Culina und Fata Morgana. Man nimmt an, dass es sich um Töchter der griechischen Göttin Moira handelt, die Göttern und Menschen ihr Schicksal zuteilt. Fatae besitzen magische Fähigkeiten und können die Zukunft vorhersagen, indem sie Menschen ihren Spiegel vorhalten.

Fatae sind immer weiblich, von großer Schönheit und tragen weiße oder rote Kleider, wenn sie mit dem Wind auf Wolken reisen. Die Elbinnen erscheinen sowohl als Wassergeister, Waldgeister oder Geister der Lüfte. Die Fata des Wassers wohnt gern am Ufer eines Sees zwischen Wasserpflanzen oder in einer Seerose. Die Waldfata bezieht mit Vorliebe Bäume, die sich am Ufer befinden. Wald- und Wasserfata können die Gestalt von Menschen sowie von Tieren annehmen, wenn sie einen Menschen auf die Probe stellen wollen. Hinter einem Tier in Not, einer alten frau, die um Hilfe bittet, könnte sich eine Fata verstecken. Hilft der Mensch, wird er von der Elbin reich belohnt, denn die Fata kann Tautropfen in kostbaren Schmuck verwandeln. Hartherzige Menschen wird die Fata bestrafen, indem sie dem Menschen Glück, Gesundheit und Schönheit nimmt. In großer Gefahr ist der Mensch, der einer Fata Morgana begegnet. Sie kündigt ihre Ankunft durch eine geisterhafte Wolke an und täuscht Menschen durch Luftspiegelungen. Besonders gefährlich ist die arabische Famurgan, die Reisenden in der WÜste Oasen und Wasser vorspiegelt. Viele Menschen, die den Bildern dieser Fata folgten, mussten ihr Leben lassen.

 

Fées - die uralten Naturgeister

Was sind sie:

Man rechnet die Fées zu den-Dämmerelben. Sie können jede Gestalt annehmen, sich in Baume, Tiere, Wasser verwandeln. Die Fée des Vertiges kann sogar im Feuer erscheinen. Nehmen die Fées menschliche Gestalt an, sind sie ausgesprochen schön, haben aber oft einen tierischen Makel, wie z.B. entenfüße oder einen schlangenschwanz. Unter den Namen Hades, Blanquettes, Fadhas, Fayules kenn man Fées in vielen Ländern europas

Ist von Feen die Rede, so denkt man unwillkürlich an die Wesen mit dem Zauberstab aus dem Märchenbuch. Die Fées sind jedoch Natur- und Fruchtbarkeitsgeister und gehören zu den ältesten Wesen unseres Planeten. dem Volksglauben nach sollen sie bereits existiert haben, bevor Berge und Meere entstanden sind. Später verteilten sie sich über die unterschiedlichen Lebensräume. Die Fées der Wälder nennt man auch Waldfrauen. Sie kümmern sich um die Bäume, Blumen undTiere- und heilen diese. Auch trugen sie die schweren, steinernen Dolmen auf ihren Köpfen zu bestimmten Plätzen. Die Fées der Berge wachen über Lawinen. Höhlenfées bewachen unterirdische schätze. Nebelfées bedecken mit dichten, leuchtendesn Nebelschleiern die Landschaft und halten Eindringlinge von den Toren zur Anderswelt fern. Fées leben heute nur noch in der unberührten Natur. Sie wohnen in alten Bäumen, hinter Wasserfällen, in Höhlen und Grotten und unter natürlichen Brücken. Sollte man einmal auf eine Fée treffen, muss man ihr mit großem Respekt begegnen. Auch darf man ihr nicht direkt in die Augen sehen, denn ihr Blick hat hypnotische Kräfte. Ihre Anweisungen müssen stets genau befolgt werden und man darf mit niemanden über sie sprechen. An ihren wilden Tänzen teilzunehmen ist ein großes Wagnis, denn sie dauerns die ganze Nacht an und sind von solcher Intensität, dass ein mensch wohl an erschöpfung sterben würde.

 

 

G

 

Ganesh. In Indien ist er die beliebteste Gottheit- und er sieht ja auch nett aus mit seinem Elefantenkopf. Götterpapa Shiva hatte seinem Sohn den kopf abgeschlagen, als Mama Parvati gerade ein bad nahm. Shiva versprach, dem Sohn den Kopf des ersten geschöpfes zu geben, das auftauchte- tja, was war das wohl? Ganesh gilt als Herrscher über die Wirrnisse des Schicksals. Er hilft, Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden, und stärkt den Tatendrang.

 

Geheimcode des Grafen Cagliostro. Alexander Graf Cagliostro ist einer der Namen, die der italienische Magier Giuseppe Balsamo (1743 - 1795) sich selbst gab. Er war Begründer einer ägyptischen Freimaurerloge und eine in ganz Europa bekannte und einflussreiche Persönlichkeit. 1791 wurde er vom Papst wegen Ketzerei verurteilt und starb 1795 in einem Kerker des Forts San Leo. Sein Geheimcode basiert auf Verschlüsselungstechniken wie der Gematrie (Vertauschung von Wörtern mit Hilfe des Zahlenwertes ihrer Buchstaben). Das Amulett soll bei magischen Beschwörungenhelfen, vor fremdem Zauber schützen und geistiges wie materielles Wachstum fördern.

Goblinoide

Der Ursprung der Goblinoiden, der Orks, Goblins und Oger ist nicht bekannt. Es gibt Mutmaßungen, das es sich hierbei um Abspaltungen sich vermischender früher Menschen und Zwergenstämme handelt. Die Oger sind eine Variation, die als besondere Kriegszüchtungen der Sklavenorks, während der Versklavung durch das Reich der Dunklen Elfen entstanden sind. Wortähnlichkeiten des dunkelelfischen Nar und des orkischen Nur für Begriffe und Festungen, scheinen auf diese Ära des Sklaventums zurückzugehen. Das Erbe der Goblins scheint noch älter zu sein. Diese Wesen sind nicht wirklich böse, sondern eher als chaotisch zu beschreiben. Es kann spekuliert werden, ob die späteren Orks sich aus einer aggressiveren Goblinvariante entwickelt haben, die in harschen und lebensfeindlichen Gegenden Aggressionssozialisationen entwickeln mussten.

Gorgonen

Die Gorgonen (griechisch γοργόνες, gorgónes, Singular die Gorgone oder Gorgo, griechisch Γοργώ, gorgó) sind in der griechischen MythologiePhorkys und der Keto. Die Gorgonen sind Stheno (Stheino), Euryale und Medusa. Medusa ist die einzige Sterbliche unter ihnen und wurde von Perseus enthauptet. Der Kopf dieser Gorgone wurde der Göttin Athene gebracht. Zahlreiche Motive der Athene zeigen sie mit der Aigis drei geflügelte Schreckgestalten mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren lassen. Sie sind die Töchter des und Gorgonenhaupt auf ihrer Brust.

Greif

Der Greif (lateinisch gryphus, dies aus altgriechisch γρυψ, gryps) ist ein Fabelwesen; der Sage nach lebt er in den Bergen und erreicht ein Alter von bis zu 60 Jahren.

Der Rumpf des Greifs ähnelt dem eines Löwen und der Vorderleib samt Flügeln, Krallen und Kopf dem eines Adlers. Es können aber auch die Vorderbeine des Löwen und als Hinterbeine die Beine des Adlers vorkommen. Aristeas erzählte in seinem Gedicht Arimaspeia, dass der Greif in Indien und auf den Rhipäischen Bergen die Goldgruben gegen die Arimaspen bewache. Herder u. a. wollten (fälschlich) des Moses Cherub im Greif wiederfinden. Aischylos lässt den Okeanos auf ihm reiten und ihn vor seinen Wagen spannen.

Die Vorstellung von den Greifen stammt vermutlich aus dem Orient. Darstellungen finden sich bereits an den Pforten von Persepolis und auf persischen und babylonischen Tapeten, weiterhin auf Helmen, z. B. auf dem der Athene Parthenos des Phidias, Brustharnischen und auch auf Münzen, z. B. auf denen von Opus, Teos, Abdera sowie als Arabesken, besonders auf römischen Säulen, sowie als Akroterien auf Tempeln.

Es gibt Vermutungen, dass frühe Funde von Fossilien des Protoceratops, einem in der Kreidezeit häufig vorkommenden Dinosaurier, zur Vorstellung des Greifen führten. Er verfügte über einen Schnabel und einen entfernt löwenähnlichen Körper.

In der Antike galt der Greif als Symbol scharf blickender Klugheit und des Sehertums und ist daher Attribut des Apollon.

H

Harpyie

Eine Harpyie (gr. Harpyiai, lat. auch Harpyia) ist ein schreckenerregender Dämon der griechischen Mythologie, der den Wind verkörpert.

Die Harpyien waren Töchter des Thaumas und der Elektra. Der Name Harpyiai bedeutet Rafferin und bezieht sich auf die ihnen zugesprochene Neigung zu Diebstahl von Nahrung und Kindern. Ihr Aussehen ist hässlich; sie haben (die Beschreibungen variieren) Vogelleiber und dazu die Köpfe und Arme ausgemergelter Frauen. Sie sind von Aas-Gestank umgeben. Je nach Überlieferung gab es zwei bis fünf Harpyien. Ihre Namen lauteten Aello, Aellopus, Okypete, Kelaino und Podarge.

Einst quälten sie den weisen König Phineus, indem sie seine Nahrung verschmutzten und ihn zum Hungern verdammten. Erst Jason und die Argonauten konnten ihn auf ihrer Reise erlösen. Harpyia hieß auch einer der vielen Jagdhunde des Aktaion. Harpye Alce ist in Ovids „Metamorphosen“ einer der Hunde des Aktaion, die ihn schließlich zerreißen. Die Harpyie kommt ebenfalls in Das letzte Einhorn vor, wo sie als Zirkusattraktion in einem Käfig gehalten wird. In der Heraldik findet die Harpyie unter dem Namen Jungfrauenadler als Gemeine Figur Verwendung.

 

Hexentraditionen

Die italienischen Traditionen werden oft Strega genannt. "Strega" ist das italienische Wort für Hexe. Hexentraditionen, die eine starke feministische Richtung haben, werden oft dianische Hexen genannt (nach der griechischen Diana). Z. Budapest ist eine prominente Figur im Dianischen Wicca. Elektische Hexen lassen sich ungern in eine Ecke stellen. Oft leihen sie sich Elemente von dieser und jener Tradition aus und stellen so zusammen, was ihren eigenen, individuellen geschmäckern entspricht.

Hippogryph

Der Hippogryph (re-latinisierte Form des italienischen ippogrifo, Kompositum aus griechisch ίππος, ìppos, „das Pferd“ und italienisch grifo, „der Greif“, dies aus lateinisch gryphus, dies letztlich wiederum aus altgriechisch γρυψ, gryps) ist ein Fabelwesen, vermutlich eine Erfindung des italienischen Renaissance-Dichters Ludovico Ariosto. Aufgrund des nur sehr spärlich verfügbaren früheren Quellenmaterials kann diese Vermutung jedoch weder be- noch widerlegt werden. Das früheste bekannte Auftreten eines Hippogryphen findet in Ariostos Epos Orlando Furioso (zu deutsch Der rasende Roland) statt. In späteren Erzählungen, z. B. bei dem deutschen Dichter Christoph Martin Wieland (Oberon), taucht der Hippogryph oft als Synonym für Pegasus auf.

Der Hippogryph hat den Kopf, die Flügel und die Vorderbeine eines Adlers und den Hinterleib eines Pferdes, wohingegen der Greif ein Mischwesen aus Adler und Löwe ist. Insofern handelt es sich beim Hippogryph nicht um eine Kombination aus Pferd und Greif, wie der Name vermuten lässt, sondern um eine Kombination von Pferd und Greifvogel. Der Pegasus wiederum ist ein geflügeltes Ross (hat also einen Pferdekopf und vier Pferdebeine).

Er taucht in den Büchern und Filmen um Harry Potter auf, in der deutschen Übersetzung wird die Bezeichnung interessanterweise halb eingedeutscht mit Hippogreif wiedergegeben. Einen weiteren Auftritt in modernen Werken haben Hippogryphen in dem bekannten Computerspiel Warcraft III und World Of Warcraft, hier mit einem Hirschgeweih als weiterer Besonderheit.

 

Hydra

Hydra heißt ein neunköpfiges Seeungeheuer, von welchem die griechische Mythologie erzählt und welches eine Tochter der Echidna und des Typhon war sowie die Schwester des Kerberos, der Chimaira und der Sphinx (siehe Stammbaum der griechischen Götter).

Die Hydra war eine übergroße Wasserschlange mit neun Köpfen, von denen acht sterblich waren und der in der Mitte stehende neunte unsterblich. Sie wuchs im Süden Griechenlands, in den schwer zugänglichen Sümpfen von Lerna in Argolis auf, weshalb sie auch die Lernäische Schlange genannt wird. Sie pflegte aufs Land herauszukommen, Viehherden zu zerreißen und Felder zu verwüsten.

Sie zu erlegen, war die zweite der den meisten Schriften zufolge insgesamt 12 sagenhaften Aufgaben, welche der kraftstrotzende Herakles (lat. Hercules) im Dienste des Königs Eurystheus vollbrachte, um zu sühnen, dass er seine Frau und seine Kinder in einem wütenden Wahnsinnsanfall ermordet hatte. Herakles ging dem Kampf gegen das vielköpfige Untier gewohnt tapfer entgegen: Entschlossen bestieg er einen Wagen; der Sohn seines Halbbruders Iphikles, sein geliebter Neffe Iolaos, der ihm lange als Gefährte diente, setzte sich, die Rosse lenkend, ihm zur Seite. So eilten sie wie im Fluge Lerna zu. Iolaos hielt die Pferde erst an, als sie die Hydra nahe ihrer Höhle auf einem Hügel bei den Quellen der Amymone entdeckten. Herakles sprang vom Wagen und durch Schüsse brennender Pfeile zwang er die vielköpfige Schlange, ihren Schlupfwinkel zu verlassen. Zischend kam diese hervor, ihre neun Hälse emporgerichtet, über ihrem Leibe schwankend wie Äste eines Baumes, welche im Sturm hin und her schlagen. Herakles trat ihr unerschrocken entgegen, packte sie kraftvoll und hielt sie fest. Sie aber umschlang einen seiner Füße, ohne sich auf weitere Gegenwehr einzulassen. Daraufhin begann Herakles, mit seiner Keule dem Ungeheuer die Köpfe zu zerschmettern. Anfänglich aber hatte er keinen Erfolg damit, denn kaum hatte er einen Kopf der Hydra zerschlagen, so wuchsen dieser anstatt des einen Kopfes zwei neue nach.

Überdies hatte die Göttin Hera (lat. Juno), Gattin des Götterkönigs Zeus (lat. Jupiter), der Hydra als Mitstreiter einen Riesenkrebs geschickt, der den Helden empfindlich am Fuße angriff. Herakles jedoch zerquetschte jenen großen Krebs mit einem Fuß und rief dann den Iolaos zu Hilfe. Dieser hatte schon eine Fackel gerüstet, um einen Teil des nahen Waldes damit anzuzünden. Mit den Bränden überfuhr er jeden der enthaupteten Hälse und brannte sie aus, so dass keine neuen Köpfe mehr nachwachsen konnten. Auf diese Weise hinderten die Helden das Ungeheuer daran sich immer wieder von den Verletzungen zu erholen und dabei noch gefährlicher zu werden. Endlich schlug Herakles der Hydra auch das unsterbliche Haupt ab; dieses begrub er am Wege und wälzte einen schweren Fels darüber. Den Rumpf der Hydra spaltete er in zwei Teile; und in ihr Gift tauchte er seine Pfeile, die seitdem unheilbare, tödliche Wunden schlugen.

Diese Arbeit wurde ihm vom Eurystheus jedoch nicht angerechnet, da sein Neffe Iolaos ihm geholfen hatte.

 

I

Inanna. Sumerische Göttin des Himmels und der erde. In Babylon wurde sie Isthar genannt und in Susa Anahita. Man gab ihr beinamen wie Licht der Welt oder Fluss des Lebens. Der Vegetationsgott und Hirte Dumuzi war Inannas Geliebter, und das Ritual ihrer Hochzeit stand jahrhunderlang im Mittelpunkt der sumerischen Religion. Sie verkörpert die intuitive und spirituelle Weisheit, und ihr Talisman soll dem Träger helfen, die eigene Stärke und die Weisheit im eigenen Herzen zu erkennen. 

Incubus

Der Incubus (Plural: Incubi von lateinisch: incubare für oben liegen, ausbrüten) ist ein Alb, ein Albträume und Alpdrücken verursachender Dämon, ein Waldgeist, Sylvan, das männliche Gegenstück zum weiblichen Succubus.

Incubi sind männliche Dämonen aus der jüdischen und christlichen Mythologie. Sie ernähren sich von der Lebensenergie schlafender Frauen, mit denen sie sich nachts paaren. Wenn sich ein Incubus mit einer Frau paart, wacht diese während des Aktes nicht auf und kann sich höchstens in Form eines Traumes an den nächtlichen Besuch erinnern.

Im Christentum wurden nächtliche, sündhafte Träume häufig durch den Besuch eines Incubus erklärt. Auf diese Weise konnte man für die Sünde nicht verantwortlich gemacht werden, da man Opfer einer übernatürlichen Macht wurde.

Allerdings wurde im Zuge frühneuzeitlicher Hexenverfolgung der Geschlechtsverkehr mit dem Teufel (Teufelsbuhlschaft) als bewusst gewünschter Akt betrachtet und war somit ein Zeichen des Abfallens von Gott und der Hingabe an den Teufel. Der Teufel nahm bei Hexenmeistern die Gestalt eines Succubus an, während er bei Hexen als Incubus auftrat. Solche erotischen Träume wurden oft, vor allem bei Frauen, durch sogenannte Hexensalben mit drogenähnlichen Inhaltsstoffen hervorgerufen.

Eine weit verbreitete Theorie war es auch, dass ein – an sich geschlechtsloser – Dämon oder Buhlteufel zuerst in Form eines Succubus mit einem Mann schlief und sich anschließend in einen Incubus verwandelte, um mit dem Samen des Mannes eine Frau zu befruchten.

Der Schweizer Maler Johann Heinrich Füssli (1741-1825) stellte Incubi in vielen Bildern und Grafiken erstmals ikonografisch dar. Das wohl bekannteste Werk Füsslis "Der Nachtmahr" existiert in verschiedenen Versionen.

 

Isis. Amulette der Göttin Isis können unterschiedliche Form haben. Manche zeigen die stehende göttin, andere die göttin mit ausgebreiteten Flügelarmen, und es gibt auch Amulette mit einem gefassten Edelstein, die Auge der Isis genannt werden. Isis ist die ägyptische urgöttin und Urmutter aller ägyptischen Könige. Sie trug viele beinamen: die Königin des Himmels, die Muttergöttin, die große zauberin. Auch im Römischen reich wurde sie sehr verehrt. Isis ist die öttin der Magie und die Schutzgöttin aller Magier und Hexen, ihr Amulett verhilft dem Träger zu magischer Inspiration.

J

K

Keltischer Lebensbaum. Bei den keltischen druiden bildete der Baum den mittelpunkt ihres magischen Wissens. Ihre Begegnungen und Zeremonien hielten sie in Eichenhaien ab und nutzten die Kraft der Bäume auch zur Herstellungen von heilmitteln. Der Lebensbaum ist das symbolische Bindeglied zwischen Materie und Geist, er vereinigt diese beiden Pole des Lebens. Sein Wurzelwerk verbindet ihn fest mit der Erdmutter, die Baumkrone ragt in den Himmel. Das Zeichen des Lebensbaums soll Lebenskraft und Ausgeglichenheit schenken.

Kentaur

Ein Kentaur (griechisch: Kentauros) oder Zentaur – nach dem latinisierten Centaurus – ist ein Pferdemensch der griechischen Mythologie.

Meistens werden sie mit dem Kopf und den Schultern eines Mannes und dem Körper und den Beinen eines Pferdes dargestellt. Sie wurden auch magnentes (Große) genannt. In spät-hellenistischer Zeit brachte die zeitgenössische Kunst auch weibliche Kentauren hervor, die in krassem Widerspruch zum betont maskulinen Grundcharakter dieser wilden und auch als lüstern geschilderten Wesen stehen.

Die Kentauren sollen von Ixion, dem König der Lapithen in Thessalien, und einer Wolke abstammen, der Hera auf den Rat des Zeus ihre Gestalt gegeben hatte, als sie der betrunkene Ixion bei einem Gelage der Götter belästigte. Als Ixion das Trugbild „anstach“, zeugte er damit einen Bastard, den Kentauros, der sich später mit den Stuten des Magnesias paarte und damit die Kentauren schuf oder die Kentauren entstanden direkt aus dieser Wolke, die den Namen Nephele bekam.

Dementsprechend werden die Kentauren als unbeherrschtes und lüsternes Volk bezeichnet, ganz im Gegensatz zu den Lapithen selbst, die nach älterer Auffassung als Sturmdämonen beziehungsweise Personifikation des Sturmes selbst gelten, und deren König Peirithoos von so edler Gestalt war, dass er den ebenso edlen Theseus so beeindrucken konnte, dass beide einander lebenslange Freundschaft schworen.

Der Name selbst wird unterschiedlich hergeleitet. Die Deutung einer Kombination von „ich steche“ und „Stier“ (griechisch tauros) soll auf jene Geschichte zurückzuführen sein, dass berittene Bewohner des Dorfes Nephele die Rinder des Ixion mit Speeren getötet haben sollen, so dass sie als Kentauren von Nephele bezeichnet wurden. Ich steche und Wolke ist eine ebenfalls mögliche etymologische Deutung, weil Ixion eben in die Wolke gestochen habe. Daneben wird Kentaur auch vom italischen centuria (eine hundertköpfige Kriegsbande) abgeleitet.

Die Kentauren waren die Erzfeinde der Lapithen und wurden von diesen aus Thessalien auf den Peloponnes vertrieben, als sich die Kentauren bei der Hochzeit des Königs der Lapithen, Peirithoos „vom Wein erhitzt“ über deren Frauen hermachten. Vom berühmtesten Kentauren, Cheiron oder Chiron, wird dort erzählt. Er verstand sich auf die Jagd und Heilkunde und soll viele der griechischen Helden erzogen haben, etwa Achilles und Odysseus. Der Sage nach wurde Cheiron von Zeus in ein Sternbild verwandelt.

Laut Robert von Ranke-Graves wurde die früheste Darstellung von Kentauren auf einem Schmuckstück aus Mykene gefunden. Dort stehen sie sich gegenüber und tanzen. Im Pferdekult, bei dem Männer mit Pferdemasken tanzten, sollte, nebenbei erwähnt, damit der Regen herbeigerufen werden.

 

Kobolde - Im Holz gefangen

Vor langer Zeit lebten Kobolde in merkwürdig verformten oder verzweigten Geisterbäumen. Diese Bäume wurden gefällt, und aus ihrem Holz wurde vorsichtig eine kleine Figur geschnitzt, sodass der Elb in dieser Figur weiterleben konnte. Die Figur, die einer Puppe ähnelte, wurde in einem verschlossenen Holzkästchen aufgehoben, sodass der Kobold nicht entkommen konnte. Nur der Besitzer des Hauses durfte das Lästchen öffnen, denn er hatte mit dem Hausgeist ein geheimes Bündnis geschlossen. Um neugierige Kinder von dem echten Koboldkästchen fernzuhalten, wurden damals die Springteufel erfunden: Man fertigte eine einfache Kopie der Holzfigur an, die beim Öffnen aus einem Kästchen schnellte.

Diese eingefangenen Hausgeister kannte man außer in Deutschland auch in Dänemark, Schweden, Österreich und der Schweiz. Man nannte sie auch Galgenmännlein, Glücksmännchen, Oaraunie oder Allerrücken. Wurde der Kobold verkauft, musste der Preis immer geringer sein als der, den der Besitzer für seinen Kauf bezahlte. Durch unvorsichtige Hände entkamen viele Kobolde aus ihrem gefängnis.

Erkennen kann man die kleinen Naturgeister an ihrer dunkel schillernden Haut. Sie tragen grüne oder rote Kleidung. Eingefangen lassen sich die Kobolde auch nicht mehr, wählen stattdessen als Hausgeist ihre Menschen und ihre Wohnstädte selber aus. Sie prüfen dabei vorher genau, denn aufgeräumt und blitzsauber mögen es die Kobolde nicht. In Häusern teilen sie ihren Schlupfwinkel auf dem Dachboden mit Fledermäusen, in Kellern leben sie mit Mäusen und in alten Scheunen haben sie Scheuereulen als Nachbarn. Einmal eingezogen bleiben sie wohnen, fügen dem Hausbesitzer je nach Lust und Laune Gutes oder Böses zu. Einige Kobolde kehrten auch in die alten Bäume zurück. Furcht, dass die Bäume gefällt und sie in geschnitzten Holzfiguren gefangen werden, müssen die Kobolde heute nicht mehr haben, denn die alten Bäume stehen fast immer unter Naturschutz.

 

Kopflose Reiter

Der kopflose Reiter ist ursprünglich ein untoter Wiedergänger, der in den Volkssagen des deutschsprachigen Raumes erscheint.

Der kopflose Reiter ist in den Volkssagen Westdeutschlands eine gefürchtete Gestalt, deren Erscheinen für denjenigen, der ihm begegnet, oft mit dem sofortigen oder baldigen Tod verbunden ist. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Sagen scheint das Rheinland gewesen zu sein, aber es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die im 19. Jahrhundert aufgezeichneten Sagen, in deren Mittelpunkt der kopflose Reiter steht, nur noch einen Restbestand widerspiegeln und diese Gestalt in früheren Jahrhundert auch die Sagenwelt anderer Teile des deutschsprachigen Raumes bevölkerte.

Der kopflose Reiter wurde der Überlieferung nach zu nächtlicher Stunde gesichtet. In einigen Sagen ist die Rede davon, dass er wie aus dem Nichts erschien, während er in anderen Überlieferungen auf seinem Pferd aus einem Grab oder einer Gruft heraus galoppiert. Im Gegensatz zum "headless horseman" in Tim Burtons Verfilmung (2000) schlug der kopflose Reiter der west- und nordwestdeutschen Sagenwelt seinen Opfern nicht den Kopf ab, sondern tötete sie durch die Berührung mit der Hand. Der Volkskundler Will-Erich Peuckert gibt eine Sage aus Norddeutschland wieder, in der ein paar Jugendliche sich plötzlich einem Leichenzug gegenüber sehen. Sie erkennen sofort, dass es sich um Gespenster - oder besser: Wiedergänger- handelt, denn keiner der Menschen hat einen Kopf, und sogar die Pferde vor dem Leichenwagen sind kopflos. Einer der Knaben erhält eine heftige Ohrfeige, die ihn nach wenigen Tagen sterben lässt. Allein die Berührung des Untoten lässt den Lebenden ins Grab sinken. Dahinter steht offenbar die Überzeugung, dass der direkte Kontakt mit dem Wiedergänger zum Verlust der Lebenskraft führt. Damit ist aber auch klargestellt, dass es sich um einen in voller Körperlichkeit wiederkehrenden Untoten, einen "lebenden Leichnam", und nicht um einen materielosen Geist gehandelt haben muss.

Im Rheinland waren die kopflosen Reiter häufig Wiedergänger, die nach dem Glauben der Menschen für eine ganz bestimmte Sünde büßen mussten. Entweder waren sie Selbstmörder, deren Leichen bis ins 17. Jahrhundert vom Henker geköpft und an einem Kreuzweg oder einer anderen ungeweihten Stelle eingegraben wurden, wobei man sie oft mit einem langen Hagedornpfahl unter der Erde festnagelte (Eselsbegräbnis). Die andere Gruppe waren Grenzsteinversetzer, die sich am Ackerland ihrer Nachbarn bereichert hatten. Bei einem uralten, wenn auch nur selten vollzogenen Hinrichtungszeremoniell durfte der Geschädigte den Betrüger bis zum Hals an der Stelle, an der sich der Grenzstein ursprünglich befunden hatte, eingraben und den Pflug so oft über den Übeltäter lenken, bis von dessen Kopf nichts mehr übrig blieb. Nach seinem Tod musste der Kopflose nach Ansicht der Menschen in der Nacht umgehen, wobei er den Lebenden nicht mehr primär Schaden zufügte, sondern sie durch seine erschreckende Erscheinung davon abhielt, ebenfalls eine Todsünde zu begehen. Dieser Bedeutungswandel vom schädigenden zum büßenden Wiedergänger ist vermutlich auf den prägenden Einfluss des christlichen Fegefeuerglaubens zurückzuführen, wie der Glaube an wiederkehrende, in voller Körperlichkeit erscheinende Tote im westeuropäischen Raum insgesamt verchristlicht und in Richtung eines Glaubens an nicht körperliche Geisterwesen umgeformt worden ist.

Da der kopflose Reiter in seiner westdeutschen Ausprägung in erster Linie ein Büßer war, konnte er erlöst werden. Oft reichte ein Gebet oder ein Gruß, in dem Gott oder Christus genannt wurde. Dann verwandelte sich der meist in schwarzer Kleidung umgehende Kopflose, zeigte sich in einem weißen Leichentuch und bedankte sich bei dem Lebenden. Doch durfte dieser keinesfalls die Hand des Wiedergängers ergreifen, sondern ihm allenfalls einen Stock hinhalten. Dieser wurde durch die Berührung des Toten morsch, was bedeutete, dass der Lebende, der den Toten berührte, trotz seiner Erlösungstat hätte sterben müssen.

Verwandt mit dem kopflosen Reiter ist der kopflose Junker, der sowohl im Gebiet zwischen Rhein und Ruhr als auch in Böhmen umging. Ihm wurde nachgesagt, dass er sich jungen Frauen oder Mädchen, die in der Nacht auf dem Heimweg waren, in den Weg stellte und sie an der Brust berührte, wobei er ihnen die Lebenskraft raubte. Nach wenigen Tagen starben die Opfer, und in ihrer Todesstunde sahen sie den Kopflosen als dämonischen Bräutigam, unsichtbar für alle anderen Anwesenden, an ihrem Bett stehen. Hier fließen offenbar verschiedene Sagentypen mit ein, so etwa das Motiv des toten Bräutigams in der Lenoren-Sage. Die Figur des kopflosen Junkers wurde im Volksmund als ein wiederkehrender Vergewaltiger gedeutet, der zu Lebzeiten der gerechten Strafe entgangen war und nun ohne Kopf umgehen musste, als ob ihm nach seinem Tod die Strafe widerfahren wäre, die ihm aufgrund seiner Verbrechen zugestanden hätte. Hier haben wir es mit dem Motiv der "spiegelnden Strafe" zu tun. Motivgeschichtlich ist die Nähe zum schädigenden Wiedergänger vom Typ des Vampirs nicht zu übersehen, denn beide rauben ihren Opfern die Lebenskraft. Zuweilen verschmilzt der Kopflose mit der Figur des Feuermanns, eines Wiedergängers, der von Flammen umhüllt ist - sozusagen ein wandelndes Fegefeuer, das den Lebenden als Warnung dienen soll.

Der fehlende Kopf dieses Wiedergängers wurde in jüngerer Zeit als Zeichen für die gerechte Strafe gedeutet, die der Sünder im Fegefeuer erhalten habe, wie etwa der kopflose Junker. Diese Deutung ist nachvollziehbar, wenn man berücksichtigt, dass die Enthauptung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit die am meisten bei Männern vollstreckte Hinrichtungsart war. Tatsächlich verbirgt sich aber hinter der Figur des Kopflosen die tief in die Menschheitsgeschichte zurückreichende Auffassung, dass der Kopf der Sitz der Lebenskraft oder - christlich, wenngleich nicht ganz korrekt ausgedrückt - der Seele darstellte. In der verchristlichten Sicht des Mittelalters und der frühen Neuzeit bedeutete dies: Während die Seele - und damit der Kopf - im Fegefeuer blieb, war es dem Sünder gestattet, für eine kurze Zeitspanne auf die Erde zurückzukehren, um die Lebenden zu warnen.

 

Die Kürbislaternen-Sage

Ein gewisser Jack O'Latern verkaufte dem Teufel seine Seele, um der beste Hufschmied der Welt zu werden. Nach seinem Tod fand er im Himmel keinen Einlass und selbst in der Hölle bekam er vom Teufel nur ein glühendes Stück Kohle in die Hand gedrückt. Das steckte er in eine Zuckerrübe und irrt seitdem rastlos umher. Aus der Zuckerrübe wurde in Amerika- wo ja alles besser und vor allem größer ist- ein Kürbis. Der soll böse Geister abhalten und sieht vor allem sehr dekorativ aus.

 

L

Leben, Tod und Wiedergeburt

Hexen glauben an die Wiedergeburt der Seele in menschlicher Gestalt. Nach dem Tod verbringen die Seelen der Toten einige Zeit im Sommerland, wo sie sich von den Strapazen ihrer letzten Inkarnation erholen können und wo sie sich auf ihre nächste Inkarnation vorbereiten können. Manche Hexen glauben, dass ihre Seele irgendwann den Kreislauf von Leben und Tod verlassen können (weil sie nun erleuchtet genug sind, um in die nächste Ebene aufzusteigen). Andere glauben, dass der Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt für immer weitergeht und in sich selbst ein großes und wunderbares Mysterium ist. Die am weitesten verbreitete Herleitung des Wortes Hexe stützt sich auf das althochdeutsche Wort hagazussa = Zaunreiterin. Demnach ist eine Hexe ein (dämonisches) Wesen, welches auf Hecken oder Zäunen haust. Eine andere Übersetztung oder Deutung zerlegt das Wort in hag= Rodung, Feld+ Flur und in zussa= Die Schädigende. Die Hexe ist also "die den Hag Schädigende". Andere verwandte Bezeichnungen finden wir in antiken Darstellungen. Im Lateinischen gibt es z.B. das Wort strix, was auch Eule bedeutet. Die Bibel spricht von bacularia (Besenreiterin), lamia(Nachtungeheuer), venefica(Giftmischerin) und ähnlichen. Vorstellungen von Hexen findet man bei den Germanen, alteuropäischen Völkern und im Orient; hier zunächst aber als Wesen der Natur mit konstituierender Funktion für die gesellschaftlcihe Ordnung. Allem Hexenglauben gemein ist jedoch die Betrachtung der Hexerei als Gegensatz zur Ethik und den Verhaltensnormen der Gesellschaft. Im früheren Hochmittelalter fand dann eine Vermischung des christlichen Teufelsglaubens mit den vorchristlichen Vorstellungen statt. Eine Hexe war nun per Definition durch päpstliche Bullen, staatliche Gesetzte und Literatur ein Wesen, welches mit dem Teufel Unzucht trieb. Als Merkmale für eine Hexe galten nach diesen Schriften abweichende Augenfarbe (z.B. hellblaue Augen bei dunkelhäutigen Menschen), rote Haare, Sommersprossen, Warzen, Muttermale und ähnliches. Im Zuge des später so genannten ´Hexenwahns´ wurden vornehmlich Erwachsene, mehrheitliche Frauen, als Hexen bezeichnet; die Zahl der verurteilten männlichen Hexer liegt bei ca. 10-15%.

Licht und Dunkelelfen

Die altgermanische Dichtung drei Arten von Elfen: die Lichtelfen, die Dunkelelfen und die Schwarzelfen. Die Lichtelfen hatten sich in allen Lichten Regionen der Natur auf. Die Dunkelelfen leben in Höhlen und Bergklüften, die Schwarzelfen in der Unterwelt. Spätestens seit dem Ende des 12. Jahrhunderts wird nur noch zwischen Licht- und Dunkelelfen unterschieden, wobei letzteres weitgehend den Zwergen und Kobolden entsprechen. Vom englischen >>elfe<< entlehnt, wurde der nun >>Elfe<< bei uns in einer Übersetztung von Jackob Bodmer (1698 - 1783) eingeführt und durchaus der romantischen Dichtung stammende Vorstellung der Wald- und Wiesenfeen ist bis heute bei uns lebendig.

 

Lilith

Lilith (hebr.: לילית, die Nächtliche) ist im alten Mesopotamien der Dämon des Kindbettfiebers. Sie wird meist geflügelt dargestellt. Zahlreiche magische Texte rufen sie an.

Auf hebräisch bedeutet der Name Lilith (לילית) die Nächtliche.

Laut traditionellem Midrasch erschuf Gott Adam und Lilith aus dem selben Lehm, um Adam eine Partnerin zu schenken. Gott holte Lilith vor der ersten Nacht noch zu sich und sagte ihr, sie solle Adam untertan sein, was bedeute, dass sie beim Geschlechtsakt unten zu liegen habe. Dies wurde von Lilith nicht akzeptiert, denn der Lehm, aus dem Lilith erschaffen worden war, war durch den Speichel des verstoßenen Samael verunreinigt worden. Lilith stritt sich mit Adam und verschwand dann aus dem Paradies in die Wüste. Dort verkehrte sie jeden Tag mit tausend Dämonen und brachte tausend Quälgeister pro Tag auf die Welt. Adam beklagte sich bei Gott über seine Einsamkeit, welcher ihm dann Eva aus seiner Rippe erschuf. Die ursprüngliche Übersetzung war "Seite" statt "Rippe". Die Rippe ist im Gegensatz zur Seite ein verzichtbarer Teil, woraus in der ursprünglichen Version eine Gleichberechtigung von Adam und Eva, sprich Mann und Frau, abgeleitet werden kann.

Lilith aber blieb unsterblich, da sie nie die verbotene Frucht vom "Baum der Weisheit" aß und vereinigte sich in einer Schlucht nahe dem Paradies mit Dämonen, um Dämonenkinder, genannt Lilim, zu gebären. Diese Lilim verführen in der Mythologie, wie ihre Mutter, schlafende Männer. Wer einmal von ihnen verführt wurde, konnte nie wieder eine andere Frau lieben. Mit der Zeit soll Lilith selbst ein immer dämonischeres Äußeres angenommen haben.

In einigen jüdischen Sagen wird Lilith als der letzte Engel der zehn unheiligen Sephiroth beschrieben und gefürchtet; denn der Legende nach wurden alle Kinder der Lilith getötet, da sie sich mit der Flucht aus dem Paradies Gottes Willen widersetzte. Man sagt, Lilith raube aus Vergeltung des Nachts die Kinder der Menschen aus ihren Krippen und töte sie. Um sich davor zu schützen, befestigten die Menschen früher Pentagramme an den Krippen, auf denen die sieben Flüsse des Paradieses, sowie die Namen der Engel Sanvai, Sansanvi und Semangloph, die Lilith einst im Auftrag Gottes jagten und ihre Kinder mordeten, zu sehen waren. Ein Abwehrzauber gegen Lilith findet sich übrigens im Talmud (Pesach 111a).

In jüdisch-feministischer Theologie wird Lilith im Midrasch beispielsweise als eine Frau dargestellt, die sich nicht Gottes, sondern Adams Unterordnungswillen entzieht und im Gegensatz zu Eva resistent gegen den Teufel ist. Sie symbolisiert positiv die gelehrte, starke Frau.

 

Loreley

Die Loreley oder Lorelei ist ein 132 Meter hoher, aus dem östlichen Ufer des Rheins herausragender Schieferfelsen bei Sankt Goarshausen, Rheinland-Pfalz im Taunus. Der Blick von oben auf die Stadtansichten von Sankt Goarshausen mit der Burg Katz und Sankt Goar mit der Ruine Burg Rheinfels gehört zu den unverwechselbaren Erlebnissen für viele Touristen. Wenige hundert Meter vom Aussichtspunkt entfernt befindet sich die Loreley-Freilichtbühne, wo gelegentlich Großveranstaltungen (z. B. Rockkonzerte) stattfinden.

Bei der Loreley ist der Mittelrhein bis zu 25 m tief und nur 113 m breit. Dies ist die engste und tiefste Stelle des Rheins, weshalb auch heute noch die Rheinschifffahrt durch Lichtsignale vor Gegenverkehr gewarnt wird. Die gefährlichsten Felsen an der Loreley wurden jedoch in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gesprengt, so dass heute die Loreleypassage viel von ihrer früheren Gefährlichkeit verloren hat. Siedlungsspuren auf dem Fels gibt es schon von vor etwa 600.000 Jahren, als das Plateau noch auf Höhe des Flusses lag. Schon im Mittelalter war die Loreley ein bekannter Ort. Zum einen wegen des markanten Felsens als Wegmarke, zum anderen wegen der gefährlichen Stelle für die Schifffahrt. Neben dem Binger Loch war hier, ein Stück rheinabwärts Richtung St. Goar (etwa in Höhe des heutigen Campingplatzes), die gefährlichste Stelle für die Rheinschifffahrt. An dieser Stelle lag eine Sandbank im Rhein, auf deren linker Seite das Wasser über quer im Fluss liegende Felsrippen stürzte, während es auf der anderen Seite ruhig abfließen konnte. Die verschieden schnell fließenden Wassermassen trafen sich hinter der Sandbank, wodurch dort starke Strudel entstanden, die manchem Schiffer zum Verhängnis wurden. Aus diesem Grund ließ sich hier der heilige Goar nieder, der versuchte, Schiffsbrüchige zu retten und zu pflegen. Die Herkunft des Namens "Loreley" ist nicht eindeutig geklärt. Unumstritten ist der Zusammenhang mit dem ursprünglich keltischen „Ley“, mit dem in der Region häufig (Schiefer-)Fels oder Stein bezeichnet wurde. "Lore" lässt sich möglicherweise zurückführen auf das altdeutsche „lorlen“ (rauschen, murmeln) und entstand aus einem Phänomen – dem starken 7fachen Echo, das heute wegen des Verkehrslärms nicht mehr hörbar ist. Bis zum 19. Jahrhundert existierten am Loreley ein kleiner Wasserfall und starke Strömungen, und durch das zurückgeworfene Echo erschien es so, als ob das Rauschen von den Felsen herstammte. Schon früh suchte man Erklärungen dafür und machte zunächst in Höhlen des Felsens hausende Zwerge dafür verantwortlich. Vor dem 19. Jahrhundert trug der Ort auch noch seinen männlichen Artikel wie bei „der Lurlei“, „der Lorley“ oder der „Lurleberch“ (zahlreiche weitere Schreibweisen).

Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.

Heines Lore-Ley wurde lange Zeit, vor allem im 19. Jahrhundert, als sentimentales Volkslied rezipiert. Dieses Lied wurde so populär, dass es selbst die Nazis im Dritten Reich nicht wagten, es aus den Lyrik-Anthologien zu entfernen, obwohl Heinrich Heine als Jude zu den Dichtern gehörte, deren Werke verboten und verbrannt wurden. Man behauptete jedoch, um Heines Namen nicht nennen zu müssen, dass der Autor des Gedichts "anonym" sei. Mit Blick auf das zentrale Thema verschmähte Liebe wollen viele heute eine autobiographische Komponente erkennen (Amalien-Erlebnis); das Kämmen mit dem goldenen Kamm wird als narzißtische Geste gedeutet. Andere sehen in dem Gedicht eine Auseinandersetzung Heines mit der Romantik bzw. der romantischen Poesie, die in der Lore-Ley-Gestalt verkörpert sei. Er benutze Motive und Darstellungsmittel der Romantik und auch des Volkslieds, um diese (durch Akkumulation und durch Übertreibung, auch übersteigertes Pathos) zu ironisieren und sich auf diese Weise zu distanzieren.

 

Luzifer

Luzifer, auch Lucifer, ist der lateinische Name des Morgensterns (Venus). Wörtlich übersetzt bedeutet er "Lichtbringer", setzt er sich doch aus dem Lateinischen lux (Licht) und ferre (bringen) zusammen.

Im Lauf der Zeit wurde dieser Begriff zum Namen des Teufels. Abgeleitet ist er vom sakralen Titel Lucifer (In der römisch-lateinischen Liturgie stand er ursprünglich für Jesus als Lichtbringer).

In der römischen Mythologie wurde Luzifer als poetische Bezeichnung für den Morgenstern, also den Planeten Venus verwendet. Es handelt sich hierbei um die wörtliche Übersetzung der griechischen Begriffe Phosphoros („Lichtbringer“) bzw. Eosphoros („Bringer der Morgenröte“), die etwa in Homers Odyssee oder Hesiods Theogonie auftauchen.

Dementsprechend wurde er bald auch zur mythologischen Gestalt. Als seine Mutter wird Aurora (griechisch Eos), die Göttin der Morgenröte, angesehen, als Vater u.a. Astraios oder Kephalos. Zu Luzifers Kindern werden Ceyx (von der Nymphe Philonis), Philammon (von Kleobios) sowie Stilbe und Daidalion gerechnet.

Sehr häufig wird Luzifer auch mit der Göttin Venus in Verbindung gebracht. Nach dem Vergil-Kommentator Servius habe Venus den Aeneas in Gestalt des Morgensterns nach Laurentium geführt. Hygis berichtet indes im 2. Buch seiner De Astronomia von einem Wettstreit der Liebesgöttin mit Luzifer, wer von beiden schöner sei. Wieder andere Autoren wie etwa Claudian gehen von einer Liebesbeziehung aus.

Luzifers Aufgabe ist es primär, den neuen Tag heranzuführen. Bei Ovid und Tibull reist er– ähnlich wie Helios’ Sohn Phaeton - im Sonnenwagen über den Himmel. Verbreitet ist auch die Vorstellung, er sei zu Pferde unterwegs – wobei dieses bisweilen entsprechend der Tageszeit die Farbe wechselt (Euripides, Ovid, Statius). Vergil und, an ihn anknüpfend, Ausonius lassen Luzifer als Begleiter des Sonnengottes Sol aus dem Meer steigen. Erst im 6. Jahrhundert nach Christus taucht bei Johannes von Gaza die Idee eines fackeltragenden Luzifers auf, wobei der Prometheus-Mythos Pate gestanden haben dürfte.

Die heute geläufige Luzifer-Vorstellung speist sich aus einer Verknüpfung mehrerer Quellen:

Im Buch Jesaja (Jes 14,12) wird vom Hochmut des Königs von Babel berichtet, der „in den Himmel steigen und (… seinen) Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen“ wollte, über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten.“. Stattdessen fuhr er aber „hinunter zu den Toten (…), zur tiefsten Grube“, wurde von Gott „hingeworfen ohne Grab wie ein verachteter Zweig.“ (vgl. Höllensturz). Dabei wird der König von Babel allegorisch mit dem „schönen Morgenstern“ verglichen, der vom „Himmel gefallen“ ist.

In der griechischen Bibelübersetzung wurde die hebräische Bezeichnung für den Morgenstern, Helal, bereits mit Phosphorus wiedergegeben. Der Heilige Hieronymus übersetzte ihn in der Vulgata-Bibel dementsprechend mit Luzifer. Dies wiederum nahmen Eusebius, Origenes, Tertullian und andere Kirchenväter zum Anlass, die biblische Gestalt mit der römischen Gottheit, dem Lichtbringer Luzifer gleichzusetzen.

Schließlich wurde der hochmütige Lichtbringer Luzifer mit der Idee des gefallenen Engels in Verbindung gebracht: Maßgeblichen Einfluss übte insofern die Bibelstelle Ez 28,14 aus, wenn dort auch der „glänzende, schimmernde Cherub“ lediglich als allegorische Bezeichnung für den zwar schönen und mächtigen, aber durchaus menschlichen König von Tyrus dient. „Im Garten Gottes“ wandelte er, „geschmückt mit Edelsteinen jeder Art, mit Sarder, Topas, Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Malachit, Smaragd“. „Ein Gott“ war er und „wandelte inmitten der feurigen Steine.“ Eines Tages freilich wurde an ihm „Missetat gefunden“, durch sein „großes Handeln“ wurde er „voll Frevels“, sein „Herz erhob“ sich ob seiner Schönheit. Gott verstieß ihn daraufhin von seinem Berge, stürzte ihn zu Boden und „ließ ein Feuer aus ihm hervorbrechen“ (vgl. Höllensturz).

Mit dem Satan/Teufel brachten die Kirchenväter den gestürzten Lichtbringer Luzifer schließlich auf der Grundlage von Lk 10,18 in Verbindung: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz“.

Luzifer glaubte man schließlich auch in dem Drachen der Apokalypse ( Offb 12,3ff.) mit "sieben Häuptern und zehn Hörnern" zu erkennen, der mit seinem Schwanz ein Drittel der Sterne hinwegfegt und den neugeborenen Christus zu verschlingen droht, ehe er vom Hl. Michael besiegt wird: "Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen. Und der Drache stritt und seine Engel und siegeten nicht; auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel (…), der die ganze Welt verführet; und ward geworfen auf die Erde; und seine Engel wurden auch dahin geworfen." (vgl. Höllensturz). Michael war es auch, der Luzifer bei dieser Gelegenheit einen neuen Namen gab: „Satan“, was Schlange und Widersacher bedeutet (hebr. שטן „Sin-Teth-Nun“ Satan). Nachdem Satan für tausend Jahre gebunden worden ist, macht er sich noch einmal auf, „zu verführen die Heiden in den vier Vierteln der Erde“. Am Ende freilich wird er „geworfen in den feurigen Pfuhl und Schwefel (… und) gequälet (…) Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit."

An zahlreichen Stellen der Vulgata steht der Begriff Luzifer für den Morgenstern, ohne dass dies in einer Beziehung mit dem Teufel stünde, so etwa in Ijob 11,17 und 38,32, in Ps 108,3 oder 2. Petrus 1,19.

M

Mantikor

Der Mantikor (auch: Manticor, ~e, Manticora, Martichoras) ist ein griechisch-persisches Fabelwesen. Der Mantikor hat das Gesicht eines Mannes, den Körper eines Löwen (typischerweise in der Farbe rot), den Schwanz eines Drachen oder Skorpions und vereinzelt auch Flügel. Das Maul enthält drei Reihen scharfer Zähne. Der Mantikor kann giftige Stacheln wie Pfeile abfeuern, die das Gift des Upa-Baumes enthalten. Er ist sehr gewandt und kann kraftvolle Sprünge machen. Es heißt, dass er im Indischen Dschungel lebt und sich unter anderem auch von Menschen ernährt. Der Mantikor kann sprechen und erreicht die Intelligenz eines Menschen.

Das älteste bekannte Vorkommen dieses Fabelwesens stammt aus persischen Sagen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Das persische Wort "Martikhoras" bedeutet "Menschenfresser".

Im Mittelalter wurde der Mantikor zum Symbol der Tyrannei, Unterdrückung und des Neids und schließlich zur Verkörperung des Bösen.

 

Medusa

Medusa ist der Name zweier Gestalten der griechischen Mythologie. Die erste ist eine der drei, vier oder sieben Hesperiden, die die Goldenen Äpfel hüteten.

Die zweite, weitaus bekanntere, von der in der Folge hier die Rede ist, war eine Gorgone, die Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto, sowie die Schwester von Stheno und Euryale. Sie war die einzig sterbliche der drei Gorgonen. Ursprünglich war Medusa schön. Als Pallas Athene sie jedoch bei einer Buhlschaft mit Poseidon in einem ihrer Tempel überraschte, wurde sie von der erzürnten Athene in jene Gestalt verwandelt, als die sie gefürchtet war: Ein geflügeltes Ungeheuer mit Schlangenhaaren, langen Eckzähnen, einem Schuppenpanzer, glühenden Augen und heraushängender Zunge; so sahen auch ihre Schwestern, die Gorgonen aus. Der Blick der Medusa jedoch ließ jeden sofort zu Stein erstarren.

Die Gorgonen sollen so abscheulich gewesen sein, dass man bei deren Anblick sofort zu Stein erstarrte. Mit ihnen wurde der Heros Perseus konfrontiert, der Sohn des Göttervaters Zeus und der Prinzessin Danae, indem ein Freier der Danae namens Polydektes Perseus aufforderte, ihm das Haupt der Medusa zu bringen, in der Hoffnung, Perseus würde dies wie seine Vorgänger nicht überleben. Auf diese Weise wollte er sich den Weg zu Danae bahnen.

Doch Perseus hatte Pallas Athene auf seiner Seite, die ihm einen Schild lieh, von Hermes bekam er geflügelte Schuhe, Nymphen händigten ihm eine Tarnkappe aus. Athene sah dies als Möglichkeit, die Frevlerin Medusa gänzlich auszumerzen und wies Perseus ein, wie er die Medusa enthaupten könnte, ohne ihr ins Angesicht zu blicken und deshalb zu Stein erstarren zu müssen. Als die Gorgonen im Schlafe versunken waren, pirschte sich Perseus an Medusa heran. Dabei schaute er nicht direkt auf ihr Gesicht sondern lediglich auf dessen Abbild, das sich in Athenes Schild spiegelte. Mit einem gezielten Schlag enthauptete er die Gorgo und suchte das Weite, während hinter ihm das Geschrei und aufgebrachte Gezeter ihrer entsetzten Schwestern ertönte.

Als Perseus die Medusa enthauptet hatte, entsprang ihrem Körper das erste geflügelte Pferd namens Pegasos, da Medusa von Poseidon geschwängert worden war, während er die Gestalt eines Pferdes angenommen hatte. Auch der Krieger Chrysaor, der manchmal wie Pegasos als Pferd dargestellt wird, entsprang dem Rumpf der Medusa.

Das Medusenhaupt im Beutel, flog Perseus mit Pegasos übers Meer nach Äthiopien, wo er die Königstochter Andromeda vor einem Meeresungeheuer des Poseidon errettete. Als der Titan Atlas, der das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern trug, nicht im Sinne des Perseus handelte, präsentierte ihm dieser das Medusenhaupt, woraufhin Atlas zu einem Gebirge erstarrte - das Atlasgebirge in Marokko. Auch in anderen Fällen erwies sich das abgeschlagene Haupt der Medusa als günstige Waffe; so brauchte Perseus, als übel gesonnene Krieger bei einem Gelage auf ihn zustürzten, ihnen nur das Haupt der Gorgo zu zeigen und sie erstarrten zu Stein wie Atlas.


Pallas Athene hat im Anschluss das Haupt der Medusa als besonderen Schutz auf ihren Schild geheftet, später wurde es als das Gorgoneion bekannt. Das Blut der Medusa schenkte Pallas Athene dem Asklepios und dem Erichthonios.

Auf alten Darstellungen wirken die Gorgonen weniger abscheulich, auch wenn sie verworrene Haare und heraushängende Zungen haben, eher wirken sie hier wie verschrumpelte Frauen.

In der Kunstgeschichte ist das Standbild des Renaissance-Künstler Benvenuto Cellini berühmt, das Perseus beim Bezwingen von Medusa zeigt.

Weitere berühmte Darstellungen sind "Das Haupt der Medusa" von Caravaggio und von Peter Paul Rubens.

Auch in Computerspielen tauchen Medusen auf, insbesondere in Castlevania und God of War sowie in Age of Mythology und Nethack, in dessen Welt Perseus versteinert wurde.

 

Meerjungfrau

Eine Meerjungfrau, auch Seejungfrau oder Fischweib, ist ein weibliches Fabelwesen, das im Meer oder anderen Gewässern leben soll.

Charakteristisches Merkmal der Meerjungfrau ist ihre Erlösungsbedürftigkeit. Meist handelt es sich um ein seelenloses oder verdammtes Wesen, das nur durch die Liebe eines menschlichen Gemahls von seinem Schicksal befreit werden kann.

Schwer abzugrenzen ist die Meerjungfrau von ähnlichen Wesen

* Wasserfrauen (Aspekt der Mütterlichkeit bzw. der Liebe)
* Nixen/Sirenen (Aspekt der Bedrohung bzw. Verführung)

Bei zahlreichen Wasserwesen ist eine eindeutige Zuordnung zu einer der Kategorien nicht möglich (z. B. „Die schöne Lau“ von Eduard Mörike). Zudem werden gerade in neuerer Zeit die genannten Begriffe häufig verwechselt – falls es überhaupt jemals eine klare Trennung gab – und wie Synonyme verwendet.

Wie alle weiblichen Wasserwesen ist die Nixe in der tiefenpsychologischen Deutung eine Form des Mutterarchetyps, einer Ausprägung der sog. Anima (vgl. Carl Gustav Jung). Anders als insbesondere bei den schützenden Wasserfrauen und den bedrohlichen Nixen kommt bei der Meerjungfrau aber eher der Aspekt des schutz- und erlösungsbedürftigen Weibchens zum Ausdruck.

Ihre äußere Gestalt teilen die Meerjungfrauen mit den bereits genannten anderen weiblichen Wasserwesen. Ihre schönen jungen Körper sind nur in der oberen Hälfte menschlich, die untere Hälfte (meist ab der Hüfte) wird als mit Schuppen bedeckter Fischschwanz beschrieben. Auf den meisten Abbildungen ist die Schwanzflosse aber keine senkrechte Fischflosse, sondern eine waagerechte Fluke wie bei den Meeressäugern. Ihre Haut kann blass oder grünlich sein, die Haare können grün schimmern oder ganz und gar grün sein.

Die Beschreibung geht auf die Eindrücke von Seefahrern zurück, die schöne junge Frauen gesehen haben wollen, die sich bei gutem Wetter auf Klippen sonnen. Möglicherweise sind viele dieser Sichtungen damit zu erklären, dass Seekühe oder andere Tiere von den Seeleuten für Meerjungfrauen gehalten wurden.

Älteste Vertreterin des Typus ist Undine, ein weiblich-jungfräulicher Wassergeist, der erst nach Vermählung mit einem Menschenmann eine Seele bekommt. Sie taucht erstmals in Schriften des frühen 14. Jahrhunderts auf.

Abgewandelt wird das Motiv bei Melusine, einer dem schwäbischen Raum entstammenden Volkssage. Die Seejungfrau wandelt an sechs Wochentagen als Menschenfrau umher und erlangt nur an Samstagen ihre ursprüngliche Gestalt. Die Neugierde ihres menschlichen Gatten verhindert ihre Erlösung.

Die bekannteste Meerjungfrau stammt aus der Feder des dänischen Märchendichters Hans Christian Andersen: Die kleine Meerjungfrau. Auch ihre Erlösung scheitert, da sie trotz schwerer Opfer nicht die Liebe des Prinzen gewinnen kann. Verewigt wurde die Figur im Wahrzeichen Kopenhagens. Eine ähnliche Statue (Havis Amanda) befindet sich in Helsinki. Sehr bekannt sind auch die tschechischen Märchenverfilmungen sowie Walt Disneys Umsetzung in dem Film Arielle, die Meerjungfrau.

Darüberhinaus tauchen Seejungfrauen insbesondere in den Märchen/Sagen Die Wasserjungfer und Die Grüne Jungfer (beide Harz) sowie Die schöne Brunnenfrau (Lothringen) auf. Besondere Bedeutung kommt insofern der Sage vom Stauffenberger (Schwarzwald) zu, die u. a. Paracelsus in seinem liber de nymphis aus dem 16. Jahrhundert und Achim von Arnim in Des Knaben Wunderhorn von 1808 aufgreifen.

Bildlich dargestellt wurden Meerjungfrauen als Galionsfiguren am Bug von Schiffen. Häufig anzutreffen sind sie auch als Motiv in der Kunst des Jugendstils.

 

Minotaurus

Der Minotauros (griechisch Μινόταυρος) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie.

Minos, der Sohn von Zeus, der jedoch auf dem von Meer umgebenen Kreta wohnte, bat den Meeresgott Poseidon, ihm zu seiner Königswürde einen Tribut zu zollen. Poseidon ließ daraufhin einen Stier aus dem Wasser steigen, unter der Bedingung, dass Minos ihm diesen dann wieder opfern sollte. Kretas König brachte das jedoch nicht übers Herz und ließ den Taurus am Leben. Poseidon erzürnte und verfluchte Minos' Frau Pasiphaë, die sich daraufhin in den Stier verliebte. Sie ließ sich von Daidalos eine hölzerne Kuh bauen, um sich in dieser mit dem Stier zu vereinigen. Aus dieser Vereinigung ging der Minotauros hervor, eine Gestalt mit menschlichem Körper und dem Kopf eines Stieres.

Im Auftrag des Königs Minos baute Daidalos in Knossós ein Labyrinth zur Verwahrung des Ungeheuers. Um den Minotaurus zu ernähren, führte Minos Krieg gegen Athen. Da Athen nicht zu bezwingen war, erbat Minos Hilfe von seinem Vater (Zeus), die dieser gewährte. Er schickte die Pest, und Athen ergab sich. Viele Jahre, so berichtet die attische Volkssage, musste Athen jeweils sieben Jünglinge und Jungfrauen als Tributzahlung nach Kreta schicken.

Schließlich löste Theseus, der spätere König von Athen, das Problem, indem er sich selbst auf den Weg nach Kreta machte. Minos gestattete Theseus den Zugang zum Labyrinth in der Hoffnung, dass Theseus vom Minotauros gefressen würde. Theseus konnte jedoch den Minotauros besiegen und das Labyrinth wieder verlassen. Die kretische Prinzessin Ariadne hatte ihm geholfen, indem sie ihm den bekannten Ariadnefaden gab. Der Rat, auf der Suche nach dem Ungeheuer den Faden abzuspulen, kam von Daidalos. Daidalos wurde daraufhin zur Strafe in das leerstehende Labyrinth eingesperrt und entkam später mit seinem Sohn Ikarus.

Der Minotauros ist bis in die Gegenwart ein beliebtes Motiv der bildenden Kunst. Berühmt sind zum Beispiel Darstellungen von Picasso. Darstellungen eines Mischwesens mit Stierkopf und menschlichem Körper finden sich bereits auf Relikten der minoischen Kultur Kretas.
In der Literatur hat zuletzt Friedrich Dürrenmatt den Minotaurus in seiner gleichnamigen Ballade neu interpretiert: Vom menschenfressenden Ungeheuer wird er hier zum Opfer undurchschaubarer Umstände und zum Sinnbild gegenwärtiger Orientierungslosigkeit.

 




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